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Training der Genügsamkeit – ist mehr wirklich mehr?

Kennen Sie den Spruch „Genug ist immer ein bisschen mehr, als man hat“?

Er passt perfekt auf unsere Gesellschaft. Mehr und immer mehr, Konsum um jeden Preis. Nicht Prunk und Protz, aber dennoch immer mehr und mehr von allem.

Kann das gutgehen? Macht uns das glücklich? Oder vielleicht frei? Oder gar nichts davon?

Wann sind Sie das letzte Mal umgezogen? Erinnern Sie sich noch an die Momente während dem Einpacken Ihres Haushaltes, in denen Sie dachten:

Meine Güte, was mach ich nur mit dem ganzen Zeug? Und warum hab ich das denn überhaupt alles aufgehoben?

Oder fielen Ihnen dabei Dinge in die Hände, die Sie seit Jahren – vielleicht sogar seit dem Einzug – nie mehr in Händen hielten oder gar nicht mehr wussten, dass Sie diese Dinge überhaupt noch besitzen? Was haben Sie damit gemacht? Aufgehoben, falls Sie es doch noch irgendwann einmal brauchen sollten?

Klar, kann man machen. Man kann alles aufheben. Zumindest bei einem Umzug überlegt man es sich jedoch, weil man den ganzen Kram ja auch mit umziehen und von A nach B tragen muss.

Nur ein paar Beispiele:

  • Brauchen wir wirklich so viele Stifte in der Schreibtischschublade oder tun es nicht ein paar wenige, die wirklich schreiben?
  • Sind 15 Paar Schuhe wirklich notwendig oder haben wir die meisten schon ewig nicht mehr angezogen?
  • Wann haben Sie das Abi-T-Shirt jemals getragen?
  • Was ist mit den vielen leeren Aufbewahrungsdosen im Küchenschrank?
  • Oder den alten PCs im Keller?
  • Den alten Schulbüchern und -heften, der Diplomarbeit und sonstigen Schulerinnerungen?
  • Und den kaputten Geräten, Ersatzteilen von längst Weggeworfenem und sonstigem Krimskrams?

Viele von uns werden wöchentlich mit einem Stapel von Werbeprospekten der Lebensmittel-Discounter regelrecht bombardiert. Überall werden scheinbar günstige Artikel angeboten, die man meint, brauchen zu können. Neulich fielen mir dabei „Laubkrallen“ ins Auge, große, aus Plastik hergestellte Handvergrößerer, um mehr Laub auf einmal aufheben zu können. Wer bitte braucht solch einen Mist?

Das wird für billiges Geld gekauft, für untauglich befunden und landet dann – weil es Geld gekostet hat und ja noch ganz neu ist – nicht im Müll, sondern im Keller. So etwas sollte man erst gar nicht kaufen. Am besten, man schaut sich diese Werbung überhaupt nicht an oder nur dann, wenn man dem Kauf von solchem Quatsch garantiert widerstehen kann.

Hat man diesen Konsumzwang im Griff, gilt es, die eigene Hütte diesbezüglich einmal auf den Kopf zu stellen. Am besten rechtzeitig vor dem nächten Sperrmüll. Das macht Spaß und bringt Platz und erstaunliche Entdeckungen zum Vorschein. Jetzt dürfen Sie bloß nicht schwach werden und alles wieder schön verpacken, denn beim nächsten Umzug fliegt es höchstwahrscheinlich sowieso auf den Müll.

Alle die Dinge in den alten Kartons im Keller und auf dem Dachboden, welche Sie seit Jahren nicht in den Fingern hatten, z. B. seit dem letzten Umzug, können Sie bedenkenlos wegwerfen. Denn offensichtlich werden sie nicht mehr benötigt.

Unterschätzen Sie nicht, welche befreiende Wirkung das sprichwörtliche Abwerfen von Ballast haben kann. Stellen Sie sich vor, Sie sind auf einer Rucksackreise und haben in Ihrem Rucksack tonnenweise Zeug dabei – auf alle Eventualitäten sind Sie vorbereitet. Doch jedes Mal, wenn Sie sich von einer Unterkunft verabschieden, müssen Sie den ganzen Kram wieder zusammensuchen und -packen und genau überlegen, ob Sie auch wirklich nichts vergessen haben.

Ihr Mitreisender hat nur einen kleinen Rucksack mit einer Garnitur Wechselwäsche dabei. Sie beneiden ihn schon nach wenigen Tagen, weil er weder das Problem mit dem Zusammenpacken hat, noch muss er sich Sorgen um Diebstahl machen, weil er seinen kleinen Rucksack überallhin mitnehmen kann. Sie dagegen müssen jedes Mal, wenn Sie auf eine Toilette wollen, Ihren riesigen Rucksack diebstahlsicher aufbewahren oder beaufsichtigen lassen.

Das Mitschleppen im Urlaub geschieht physisch, während Sie das in Ihrer Wohnung gelagerte Zeug nicht tatsächlich mit sich herumschleppen müssen, sondern nur im übertragenen Sinne. Unterschätzen Sie aber dennoch nicht, was es für eine Befreiung ist, wenn Sie sich von alten und überflüssigen Gegenständen trennen.

Ausmisten macht Spaß und bringt wirklich eine Erleichterung, denn jeder von uns bewahrt Dinge auf, die er nicht mehr braucht bzw. noch gar nie benutzt hat. Konzentrieren Sie sich auf das, was Sie jetzt und heute wirklich brauchen.

Wir gehen auf schwere Zeiten zu, in denen es wahrscheinlich in erster Linie nicht mehr um Konsum, sondern ums Überleben gehen wird – viele halten das sicher für verrückt. Doch wer möchte dafür aktuell seine Hände ins Feuer legen? Kann das jemand garantieren? Ich denke, die Fakten sprechen für sich.

Auch im Hinblick auf schwierigere Zeiten ist das Training von Genügsamkeit nicht verkehrt. Wer jetzt schon übt, mit weniger Vielfalt oder Luxus auszukommen, dem wird es kaum etwas ausmachen, sollte ihm das zwangsverordnet werden. In Anbetracht der katastrophalen Finanzlage unseres „Staates“ müssen wir damit rechnen, dass dieser bald gehörig zulangen wird und uns sowieso das letzte Hemd rauben will.

Es ist ein guter Zeitpunkt, Ballast abzuwerfen und innerlich wie äußerlich flexibler zu werden – für einen Umzug, für eine Arbeitsplatzwechsel, vielleicht sogar für eine Flucht. Wenn Ihnen bestimmte Gegenstände zu schade zum Wegwerfen sind, dann verschenken Sie diese oder versteigern Sie sie über das Internet.

Egal wie, weg ist weg und macht Wohnung und Kopf frei für Neues. Nutzen Sie die Gelegenheit, wenn es jetzt draußen mehr und mehr ungemütlich wird und verkriechen Sie sich ein paar Stunden zum Ausmisten in die staubigen Kämmerchen Ihrer Wohnung. Das Ergebnis wird Sie garantiert positiv motivieren.

40 Replies to “Training der Genügsamkeit – ist mehr wirklich mehr?”

  1. „Kann hier nicht 1x ein blog stehen, wo nicht im 3. Kommentar “Die Erlösung” prophezeit wird mit einer altertümlichen Unlogik und Glaubensbereitschaft, die immer nur auf uralte Verse guckt und viel zu kurz greift? Als wenn alles schon vorbei ist? Was soll dann der ganze Kram hier auf Erden?“

    @Frank
    Menschen, die das Evangelium verbreiten, müssen so handeln. Wenn Du es nicht annehmen möchtest, bzw. anderer Meinung bist, dann lies doch drüber hinweg. Aber spürst Du nicht die Freiwilligkeit des Ganzen?
    Über das politische „Evangelium“ kannst Du nicht so leicht hinweglesen. Das macht dir strikte Vorgaben in Form von Gesetzen an denen du kein Mitspracherecht hast, an die du dich aber halten musst, ob du willst oder nicht.
    Dicke Gesetzesbücher, durch die kaum ein Anwalt in seiner Ganzheit noch durchblickt sind für mich „kokolores“. Hingegen gibt die Bibel eindeutige, klare und einfache Vorgaben, die in den 10 Geboten enden. Unser Staat aber, ist nur ein Konstrukt, was niemand braucht.

  2. @ Jochen

    So habe ich das noch gar nicht gesehen! Tatsache! Ich kann die ganzen Verse an mir abperlen lassen, wie Regentroppfen – und muss zugeben, dass mir das auch bei jedem „…Mt.5, 25….“ usw.immer mehr passiert!

    Je eindringlicher die Worte wiederholt werden, um so mehr blende ich sie aus. Erst wenn wieder etwas kommt, was für mich „logisch, greifbar, menschlich (aktuell) liebevoll“ rüberkommt, im Gegensatz zu den ganzen missionierenden/besserwisserischen, altertümlichen, gut-böse-Worten (was meine bestimmt auch (manchmal?) sind), lese ich wieder und öffne mich…

    Das ist bei den „Gesetzen des (nicht existenten?) Staates“ echt anders….

    Hm… ich danke Dir echt, dass Du mir diesen neuen Blickwinkel ermöglicht hast!!!

    Viele Grüsse!

  3. @ Silvio der Gesell

    „Hätte ein Gott (ein „wahrer“) es wirklich nötig seine Geschöpfe
    (denn das sind wir ja allesamt) zu vernichten ?“

    NEIN ! „Gott will, dass alle Menschen gerettet werden und zur Er-
    kenntnis der Wahrheit kommen“ 1. Tim 2;4

    Die Bibel lehrt nichts über eine ewige Verdammnis !

    Gottes Gerichte rüsten zu. Sie sind stets begrenzt und ganz genau
    zugemessen. Gott ist nicht ein Gott der Ungerechtigkeit oder
    Maßlosigkeit. Jes 28;28-29

    „Ich (GOTT) erschaffe das Licht und mache das Dunkel, ich bewirke
    das Heil und erschaffe das Unheil. Ich bin der Herr, der das alles
    vollbringt.“ Jes. 45;7
    Gott allein hat die Macht über das Böse. Das Böse ist in Gottes
    Plan mit der Menschheit eingebunden und steht für einen ganz
    bestimmten Zeitabschnitt (Aeon) seiner Schöpfung des Alls.

    Leider wird die Allaussöhnung als biblische Erkenntnis vom
    „modernen“ Christentum abgelehnt. Um menschliche Macht ausüben zu können, kam die Höllenlehre als Bibelfälschung gerade recht.

  4. >Leider wird die Allaussöhnung als biblische Erkenntnis

    Die Allaussöhnungslehre ist mit Sicherheit nicht biblisch, sondern eine der vielen Irrlehren, also satanischen Ursprungs.
    Wenn es eine Allaussöhnung geben würde, wäre das Opfer von Jesus und seine Menschwerdung überflüssig gewesen. Wer auf eine Allaussöhnung setzt wird genauso untergehen wie der Erfinder Luzifer und ebenso wie die Anhänger der ganzen esoterischen Lügen.

    2 Timotheus 4,3: Denn es wird eine Zeit sein, da sie die heilsame Lehre nicht leiden werden; sondern nach ihren eigenen Lüsten werden sie sich selbst Lehrer aufladen, nach dem ihnen die Ohren jucken,

  5. >Die Bibel lehrt nichts über eine ewige Verdammnis !

    2. Petrus 3,16: wie er auch in allen Briefen davon redet, in welchen sind etliche Dinge schwer zu verstehen, welche die Ungelehrigen und Leichtfertigen verdrehen, wie auch die andern Schriften, zu ihrer eigenen Verdammnis.

    Die Gottes Angebot seiner Liebe nicht annehmen, werden mit Sicherheit nicht gerettet werden, sondern nach dem zweiten Tod ein für allemal verschwunden sein.

    Offenbarung 21,8: Der Verzagten aber und Ungläubigen und Greulichen und Totschläger und Hurer und Zauberer und Abgöttischen und aller Lügner, deren Teil wird sein in dem Pfuhl, der mit Feuer und Schwefel brennt; das ist der andere Tod.

  6. He, der Artikel passt ja.
    Gerade heute war bei mir grosses „Ausmißten“. Bekleidung gebe ich immer bei der ev. Gemeinde ab. Dort ist 1x wö. die Berliner Tafel, die die bedürftigen Menschen mit kostenlosen Lebensmitteln versorgen. Wenn ich Sachen 2 Jahre nicht getragen habe werde ich das sicherlich auch zukünftig nicht tun, also weg damit – andere freuen sich. Ich schaue schon in die Werbung, welche mir in der Briefkasten flattert (auch um einen Peisvergleich zu haben).
    Hin und wieder denke ich auch: Oh toll – kauf ich!, aber schon geht eine Warnung durch mein Hirn:“Hättest Du Dir das auch gekauft, ohne diese Werbung gesehen zu haben?“ Ist das Ergebnis NEIN, erledigt der Fall … Werbung in den Müll (Papiercontainer).

  7. „eine Warnung durch mein Hirn:”Hättest Du Dir das auch gekauft, ohne diese Werbung gesehen zu haben?”“

    Seht was sie schon mit Euren Kindern machen. Schon die ganz Kleinen wachsen in einer Welt voller Werbung auf im TV, auf Plakaten, in Zeitschriften usw. Und sie werden davon geblendet wie später als Erwachsene auch. Ob man will oder nicht, irgendwo schaut man immer auf oder gegen Werbung, die zum Konsum anreizt. Bringt Euren Kindern bei, dass diese Welt uns eine Welt vorgaukelt, die man so nicht braucht. Es dauert schon lange, bis man das als Erwachsener begreift. Wenn mir heute (schon fast zwangsläufig) ein Werbeplakat vor Augen kommt, dann prallt dessen Aussage einfach an mir ab. So etwas ist genau so erlernbar wie Kaufsucht. Man muss sich frei von solchen Zwängen machen, womit sie uns beherrschen (wollen). Im Grunde braucht ein Mensch sehr wenig zum Leben. Ich für meinen Teil habe es begriffen und manche wie ich hier sehe auch.

  8. 25Harold Graf
    „Die Gottes Angebot seiner Liebe nicht annehmen, werden mit Sicherheit nicht gerettet werden, sondern nach dem zweiten Tod ein für allemal verschwunden sein.“

    @Harold Graf
    Ich bin inzwischen ein sehr gläubiger Mensch geworden. Dass von Jesus viel Liebe ausgeht, ist eindeutig für mich. Dass es nötig ist sich an die 10 Gebote zu halten auch. Aber Ellen White spricht in ihrem Büchlein „Das bessere Leben“ davon, Gott verlangt von uns die Aufgabe der Ich-Bezogenheit. Verständlich wird das besonders, da man nur dadurch auch seine Feinde lieben kann. Die Frage ist dabei: Habe ich richtige Feinde? Ich bin in meinem Leben schon oft von anderen sehr verletzt worden. Das konnten sie aber nur, weil ich mir bisher immer meine Ich-Bezogenheit bewahrt habe. Ich kann verzeihen, manches habe ich auch vergessen (aber nur sehr wenig). Aber Leute zu lieben, die meine Gefühle sehr verletzt haben, ist eine Hürde, die ich einfach nicht nehmen kann. White: So kommt man aber nicht zu Gott.

  9. 17hallerfornen
    Harold

    kannst du meine Frage unter 6 beantworten, kurz und knapp

    ——————————
    Harol Graf kann absolut überhaupt keine Frage beantworten. Er bedienst sich nur der „Dudenreligion“, diese ist sein Leben….eigenes Wissen durch Erfahrung fehlt HG leider!

  10. >eigenes Wissen durch Erfahrung fehlt HG leider!

    Einmal sagst du alle seien „Gott“ und dann kommen immer wieder Anschuldigungen und Verleumdungen gegen andere Personen. Weißt du wirklich nicht mehr was du schreibst?
    Mein eigenes Wissen und meine Erfahrung sind ausreichend, um zu erkennen, das du ein krankhafter Lügner und Heuchler bist und unter Wahnvorstellungen leidest und das erkennen immer mehr Menschen. Du hast es ja hier schon oft genug unter Beweis gestellt, obwohl deine schlimmsten Ausfälle gelöscht wurden.
    Du bist einfach nicht in der Lage zwischen Wahrheit und Lüge zu unterscheiden, was auch kein Wunder ist, da du dich selber als „Gott“ bezeichnest und nicht merkst wie tief du schon in deiner Lügenwelt versunken bist.

    Sprüche 21,6: Wer Schätze sammelt mit Lügen, der wird fehlgehen und ist unter denen, die den Tod suchen.

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