© gaede_freak / PIXELIO

Kein Strom? Zurück in die Steinzeit

Es war Anfang Novemer 2006, als kurz nach 22 Uhr in Teilen Europas gleichzeitig der Strom ausfiel. Erinnern Sie sich noch?

Damals war angeblich die Verkettung unglücklicher Umstände schuld an der Misere. Nach rund einer Stunde war die Geisterstunde aber schon wieder vorbei.

Können Sie sich vorstellen, dass sich dies wiederholt und nicht nur Stunden, sondern Tage oder länger andauert? Wohl kaum. Und können Sie ungefähr ermessen, welche Auswirkungen dies auf unser Leben hätte?

Achmed hat nur Spaß gemacht, doch was wäre, wenn nicht nur seine Straße, sondern europaweit alles dunkel wäre? Und das über Tage?

Warum sollte denn überhaupt der Strom so lange und überregional ausfallen? Ist das technisch möglich? Nun, 2006 ist es passiert, ohne großartige Katastrophenursachen:

Auslöser sei eine Panne bei zwei Hochspannungsleitungen im deutschen Stromnetz gewesen, sagte Pierre Bornard, Vorstandsmitglied des französischen Zulieferers RTE. Dieses riesige Energiedefizit in Deutschland habe die Stromerzeugung in Europa aus dem Gleichgewicht gebracht.

Die kurzen Versorgungsprobleme im deutschen Netz hätten wie bei einem „Kartenhaus“ europaweit dafür gesorgt, dass Unternetze in Sekunden automatisch abgeschaltet worden seien, sagte Pierre Bornard vom RTE-Direktorium.

Abgesehen von rein technischen Ursachen – erinnern Sie sich noch an den Marderbiss vom Herbst 2008? Diese Geschichte ist absolut unglaubwürdig. Was wirklich geschah kann man nur vermuten. Aber könnte es nicht im Interesse bestimmter Gruppierungen sein, dass es dann zu einem Stromausfall kommt, wenn man damit etwas bestimmtes erreichen oder verhindern möchte?

Im Oktober 2008 konnte nur durch „beherztes“ Eingreifen der BRD-Kanzlerin Merkel verhindert werden, dass die Bundesbürger ihre Konten massenhaft leerräumen – das Finanzsystem stand kurz vor dem Zusammenbruch. Die Garantie der Spareinlagen durch den Staat rettete wohl in letzter Sekunde das Land vor dem Super-GAU.

Da unser ganzer Zahlungsverkehr komplett elektronisch abgewickelt wird, inklusive der Geldautomaten und auch an allen Bankschaltern, wäre beim nächsten großen Bankrun wohl die einzige Rettung der Druck auf den großen Merkel-Notaus-Schalter: „BRD Strom aus“.

Ob und wie so etwas umsetzbar wäre und ob von dieser Möglichkeit tatsächlich Gebrauch gemacht würde, bleibt pure Spekulation. Dennoch hat der Gedanke etwas Realistisches, schließlich hängen unsere Regierigen doch so sehr an ihrer Macht und ihren Positionen.

Jedenfalls wäre bei einem bundesweiten Stromausfall der Bankrun schlagartig gestoppt. Man ließe den Strom einfach so lange aus, bis man eine Notlösung erdacht hätte – beispielsweise die Flucht nach Südamerika. Doch geht das ohne Strom überhaupt?

Zunächst gäbe es bei einem so großen Stromausfall etliche, sofort spürbare Auswirkungen:

  • Kein elektronischer Zahlungsverkehr, keine Barabhebungen und Überweisungen
  • Kein Licht
  • Keine Straßenbeleuchtung
  • Keine Heizung
  • Keine Türklingel
  • Keine Verkehrssteuerung, keine Ampeln
  • Kein warmes Essen
  • Kein Internetzugang
  • Sofortiger Stillstand fast sämtlicher Betriebe und Unternehmen
  • Kein Benzin mehr an Tankstellen
  • Keine Bahnverbindungen, kein Flugverkehr
  • Kein Einkauf in mit elektronischen Kassensystemen betriebenen Geschäften und Supermärkten
  • Keine Propaganda, da kein Fernsehen und kein Radio

Nach einigen Stunden wären dann weitere Auswirkungen sichtbar:

  • Lebensmittel im Kühl- und Gefrierschrank zu Hause und in den Kühlregalen in den Supermärkten beginnen, schlecht zu werden
  • Kein fließendes Wasser
  • Kein Gas
  • Dusche und WC-Spülung fallen weg

Bleibt der Strom länger als einen Tag weg, wird es schrittweise immer kritischer:

  • Vermehrter Ausfall von Telefon und Mobilfunk
  • Keine frischen Backwaren und sonstige frische Lebensmittel
  • Keine Tageszeitungen
  • Keine saubere Wäsche

Bei noch längerem Stromausfall werden nach und nach noch ganz andere Probleme erkennbar. Außer in regionalen Einzelfällen wird kaum jemand derartige Szenarien in Europa schon einmal erlebt haben – zumindest nicht in den letzten Jahrzehnten:

  • Ohne Kraftstoffe immer weniger Transport
  • Immer weniger Individualverkehr
  • Vollständiger Stillstand des gesamten Handels, der Produktion, der Kommunikation und der gesamten Versorgung
  • Nahezu alle Geschäfte und Unternehmen haben geschlossen
  • Beginn von Plünderungen in Geschäften und Supermärkten
  • Spürbare Nahrungsmittelengpässe in vielen Haushalten
  • Beginnendes Chaos
  • Anstieg von Gewalt und Kriminalität
  • Ausrufung des Notstandes, großflächiger Einsatz von Polizei und Militär

Nett, nicht wahr? Und das nur, weil der Stom ausfällt. Ich kann mir zwar durchaus vorstellen, dass sich spontan Gruppen im Familien- und Freundeskreis bilden, die sich gegenseitig helfen und die meisten Probleme zusammen leichter aushalten. Aber zumindest Essen und Trinken brauchen diese Gruppen auch. Da muss dann wirklich improvisiert werden.

Einen Lichtblick hat dieses Gedankenexperiment jedoch: Auch wenn die Verantwortlichen in der Regierung wirklich diese Macht hätten, unser Land oder ganz Europa auf derartige Weise lahmzulegen, dann würden nach 1-2 Tagen sicherlich genügend Fachleute in der Energiebranche auf die Suche nach der Ursache und einer Lösung gehen. Es ist von daher fraglich, ob ein inszenierter Stromausfall tatsächlich überhaupt so lange aufrecht erhalten werden könnte.

Diese grundsätzliche Überlegung soll einfach dafür sensibilisieren, dass so etwas prinzipiell denkbar ist. Ein verwundeter Tiger ist schließlich sehr aggressiv und unsere Regierung ist so stark verwundet, dass sie entweder aufgeben und fliehen muss oder aber durch abstruseste Maßnahmen versucht, ihren Kopf aus der Schlinge zu ziehen, so lange es irgend möglich ist.

11 Replies to “Kein Strom? Zurück in die Steinzeit”

  1. …es wäre möglich mit Militär jeden daran zu hindern, die Stromversorgung wieder herzustellen…… recht einfach sogar….

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert