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Tanken wie in den Siebzigern – nur viel teurer

1975 kostete ein Liter Benzin oder Diesel ca. 80 Pfennig. Das klingt trotz Ölkrise saumäßig billig. Wir waren ja noch vor wenigen Wochen bereits beim vierfachen Preis angelangt.

Heute Mittag beim Tanken kostete der Liter Super 1,16 €, was ein sensationeller Preis ist, bedenkt man, dass der Sprit diesen Sommer bei über 1,60 € pro Liter lag.

Das eigentlich Seltsame jedoch war, dass mir beim Tanken ein Mann im orangefarbenen Overall fast die Zapfpistole entriss und mich fragte, ob ich volltanken wolle. Was sollte das denn sein?

Offenbar hat Shell bereits 2006 damit begonnen, in einigen Tankstellen den sogenannten Tankwart wieder einzuführen. Und nun auch an einer Tankstelle in meiner Gegend. Dieser Service ist aber nicht kostenlos, sondern wird mit 1 € abgerechnet.

Ich fragte mich, ob das nun die ersten Anzeichen dafür sind, dass aus lauter wirtschaftlichen Katastrophen heraus solche neuen Arbeitsplätze geschaffen werden. Oder ob es eine Vorsichtsmaßnahme ist, falls das Benzin demnächst 5-10 € pro Liter kostet. Dann wird man nämlich wahrscheinlich nicht mehr selbst tanken dürfen, damit das teure Stöffle nicht verloren geht.

Auch wenn Shell sicherlich diese beiden Überlegungen nicht angestellt, sondern sich damit zum Angriff gegen den Marktführer Aral eingestellt hat – nachdenklich stimmt das schon. Wurden doch die Tankwarts in den Siebzigern durch die Selbstbedienung abgelöst, damals in der Zeit der Ölkrise.

Ob wir in Zukunft viel mehr solcher Arbeitsplätze haben werden? Billiglohnjobs gibt es ja heute schon massenweise. Vermutlich werden wir noch viel mehr und noch viel billigere Billiglohnjobs bekommen. Denn was macht ein verzweifelter Familienvater, der bei Daimler Benz aus der Produktion rausgeflogen ist und in der aktuellen Flaute keinen neuen Arbeitsplatz findet?

Diese Gedanken sind für die meisten von Ihnen sicher genauso befremdlich wie für mich. Wir sind eine Generation, die diese Erlebnisse höchstens noch von Erzählungen der Großeltern kennt. Eigene Erfahrungen damit haben nicht einmal unsere Eltern. Nun sind wir an der Reihe, diese Erfahrungen selbst zu machen, um sie unseren Enkeln später erzählen zu können und sie zu Sparsamkeit und Fleiß zu ermahnen.

Kennen Sie das auch noch, dass die Großeltern darauf schauten, dass die Kinder die Teller wirklich sauber leer aßen? Häufig mit dem Kommentar „sei froh, dass Du was zu Essen hast“ oder „andere Kinder haben gar nichts zu essen“. Naja, sie haben ja Recht damit.

Kurz vor dem Tanken war ich im Supermarkt – fast komplett leer und das mitten am Nachmittag. Die Regale voll und alles da, was man braucht sowie viele Dinge mehr, die man nicht braucht, aber doch gerne nimmt. Wann wohl der Moment da sein wird, diese Regale weitgehend leergefegt zu sehen?

Ich will das nicht zu schwarz sehen. Wir werden das wohl wirklich erleben und auch sehr bald. Doch es wird ebenso auch wieder vorübergehen – einige Jahre müssen wir jedoch überstehen. Im Grunde ist eine solch üble und dunkle Phase gar nicht nur verkehrt. Denn nur diese bietet die Chance, dass unsere Politiker und Bürokraten und alle anderen Vermögens-Abschöpfer wie bei einem reinigenden Gewitter weggespült werden.

Es wäre wirklich schade, wenn die Krise das nicht schaffen würde. Denn Hunger und Entbehrung ertragen zu müssen nehmen wir nur dann „gerne“ auf uns, wenn wir wissen, die Merkel und der ganze Berliner Müllhaufen im Reichstag sowie in den Ländern und natürlich auch in der EU, sind danach tatsächlich alle verschwunden. Es handelt sich hierbei um hochgiftigen Sondermüll, den wir am besten tief im Ozean lagern sollten.

Wenn Ihnen also demnächst an Ihrer Shell-Tankstelle der Tankwartservice begegnet, dann denken Sie einfach daran, dass wir die Krise auf jeden Fall überwinden werden und dass ein Gewitter im überhitzten Sommer eine sehr erfrischende Abkühlung verschaffen kann. Wenn Sie Politiker sind, dann suchen Sie sich bitte schon einmal einen Ozean aus.

2 Replies to “Tanken wie in den Siebzigern – nur viel teurer”

  1. @Supermarkt – fast komplett leer
    @Die Regale voll und alles da

    Ja – die Effekte heben sich schon etwas auf – der Transport kommt zwar zum erliegen, aber da auf der anderen Seite schon 20 Prozent auf dem Sklavenstatus sind und kein Geld mehr haben, um mehr als das nötigste mit Hartz IV-Beihlfe noch kaufen zu können, bleiben die Regale noch etwas voll.
    Diese Woche gab es allerdings auch die Nachricht, daß der Umsatz um Einzelhandel wieder um einige Prozente gefallen ist im letzten – ?Quartal? oder Monat?.
    Also keine Hektik – es geht alles seinen Gang – bis zum geplanten Zusammenbruch.
    Übrigens – in Amerika zeigt sich schon, wie es weitergehen wird:
    http://www.heise.de/tp/r4/artikel/29/29252/1.html
    Die überflüssigen Obdachlosen werden so langsam entsorgt – in der Bananenrepublik weden die Hartz-IV-Empfänger die ersten sein, mit denen es beginnt.
    Ich gebe ihnen noch sechs Monate – ggf eine kleine Verschiebung durch die Wahlen – und die Hoffnung, noch etwas abzuwenden.
    Aber dazu müßten Merkel, Münte und Co mit Pauken und Trompeten aus ihren Ämtern gejagt werden – und in den „freien“ Medien zeigen sich noch keine Spuren davon. Außerhalb allerdings scheint es, als ob dem Henkerberuf eine neue Blüte bevorsteht.
    mfg zdago

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