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Hartz 4 als hyperinflationäres Zukunftsmodell – Wie man die Masse ruhigstellt

Die neue „Regierung“ steht. Viele Vereinbarungen wurden im Tigerenten-Club getroffen, darunter natürlich Populistisches wie auch Verlogenes.

Bereits in der Vergangenheit gab es Beruhigungspillen in Form von 24 Monaten Kurzarbeitergeld. Nun folgt eine große „Aufwertung“ von Hartz 4 – ahnen „die in Berlin“ Schlimmeres?

Sind Sie Angestellter, Selbstständiger oder Unternehmer? Haben Sie sich insbesondere als Angestellter schon einmal gefragt, warum Sie eigentlich noch arbeiten, wenn Sie nicht gerade zu den hochbezahlten Mitarbeitern gehören? Im Hinblick auf die jetzt neu geplanten Verbesserungen für Hartz 4-Empfänger durch die neue Regierungskoalition sollten Sie das unbedingt tun, insbesondere, wenn Sie kurz vor der Arbeitslosigkeit stehen.

Welche Leistungen erhält ein Hartz 4-Bezieher derzeit – vereinfachte Zusammenfassung:

  • Übernahme der Miete für eine Wohnung von „in der Regel“ 45m² für eine bzw. 60m² für zwei Personen. Sofern keine Alternative gefunden wird, können auch die Aufwendungen für größere Wohnungen übernommen werden.
  • Übernahme der Heizkosten inkl. Nachzahlungen, sofern dies beantragt wird.
  • Die Wohnungsbeschaffungskosten, Umzugskosten und Mietkaution übernimmt in der Regel der Träger, insbesondere dann, wenn er den Umzug gefordert hat.
  • Die „Regelleistung“ beträgt für eine volljährige Einzelperson 359 € monatlich. Davon sind auch Strom und Warmwasser zu begleichen.
  • Der Grundfreibetrag für vorhandenes Vermögen, sogenanntes Schonvermögen, beträgt 150 € pro Lebensjahr. Ein 35-Jähriger hat damit das Anrecht, 5.250 € behalten zu dürfen, ohne es auf den Hartz 4-Bezug anrechnen und für den Lebensunterhalt aufbrauchen zu müssen.
  • Auch die Anlage einer Rürup- oder Riester-Rente ist geschützt sowie jegliches Vermögen, das der Altersvorsorge dient, höchstens jedoch 250 € pro Lebensjahr. Beim 35-Jährigen entspricht das 8.750 €.
  • Pauschaler Freibetrag von 750 € an Vermögen für notwendige Anschaffungen.
  • Ein Auto mit einem Maximalwert von 7.500 €.
  • Ein Eigenheim oder eine Eigentumswohnung, sofern diese selbst bewohnt wird.
  • Pro Monat sind 100 € Nebenverdienst anrechnungsfrei.

Welche Änderungen sind konkret vorgesehen?

  • Ein Umzug in eine „angemessene“ Wohnung wird nicht mehr zwingend vorgeschrieben, es soll nur noch pauschalisiert gezahlt werden. Die vielen bald entlassenen Arbeitnehmer der nahen Zukunft können also in ihren Wohnungen und Häusern wohnen bleiben und bekommen Miete – und wahrscheinlich auch ihre Kreditzahlungen dafür – bezahlt.
    Zitat Koalitionsvertrag: „Zusätzlich wollen wir die selbstgenutzte Immobilie umfassend schützen.“
  • Der Grundfreibetrag für vorhandenes Vermögen wird auf 750 € je Lebensjahr erhöht, damit kann ein 35-Jähriger bis zu 26.250 € an Vermögen anrechnungsfrei behalten.
  • Der Hinzuverdienst pro Monat wird deutlich angehoben.
  • Das Kindergeld wird um 20 € monatlich erhöht.

Wenn das keine Beruhigungspillen für die Masse sind. Es ändert sich für die derzeitigen Kurzarbeiter nicht viel: Anstatt weniger zu arbeiten, arbeiten sie gar nicht mehr oder nur noch schwarz. Sie bekommen allerdings kein Gehalt mehr, sondern eben den Hartz 4-Satz, der für die Betroffenen sicher erhebliche Einschränkungen mit sich bringen wird.

Entscheidend ist, dass niemand aus seinem Haus oder seiner Wohnung raus muss. Da der Staat dann sicherlich für die Kosten von verschuldeten Häuslebesitzern aufkommen wird, steht auch zunächst kein Immobiliencrash an, weil es kaum Zwangsversteigerungen geben wird. Ein schlauer Schachzug könnte man meinen. Auch wenn das noch nicht 100% gesichert ist, sowas wird dann eben schnell beschlossen, bevor die Hütte brennt.

Doch aufgeschoben ist nicht aufgehoben – der große und durch diese verrückten Maßnahmen noch größer werdende Knall kommt einfach etwas später. Diese neue „Regierung“ will damit offenbar nur sicherstellen, dass sie auch für die nächsten vier Jahre ihre Posten, Zuwendungen und Macht erhalten kann. Wie sonst können sie den Lobbyisten zuverlässig dienen, wenn das Volk auf die Barrikaden ginge?

Da bleibt nur noch zu sagen: Ab in die Hyperinflation. Denn wenn die Arbeitslosigkeit weiterhin so stark steigt, dann werden die Kosten und Ausgaben der Träger – auf Deutsch: das Gelddrucken der Länder und des Bundes – immens ansteigen und gleichzeitig die Steuerzahlungen immer stärker einbrechen. Der Staat hat immer geringere Steuereinnahmen und zugleich steigende Ausgaben. Ohne ständig neues Geld funktioniert das nicht lange.

Dazu kommt ein Produktionsrückgang, hervorgerufen durch unzählige Pleiten von Unternehmen und durch geringere Leistungsfähigkeit der verbleibenden Firmen aufgrund der hohen Entlassungszahlen.

Durch das viele, neu geschaffene Geld werden insbesondere die lebensnotwendigen Güter starke Preisanstiege erleben, während Luxusgüter verramscht werden. Die Preissteigerung der knappen und essentiellen Dinge wird schlussendlich hyperinflationäre Ausmaße annehmen. Das ist inzwischen gar nicht mehr zu verhindern, da für 2010 die Staats-Verschuldung der BRD mit 2.000 Milliarden Euro angenommen wird, welche dem Bruttoinlandsprodukt der BRD entspricht.

Was bedeutet das denn nun konkret? Im Grunde muss sich jeder die Frage stellen, der allmonatlich ums finanzielle Überleben kämpft, warum er sich die Plackerei überhaupt noch antun soll – die offizielle wohlgemerkt. Denn die meisten dieser Menschen können wahrscheinlich ohne jegliche Verschlechterung ihren Ausbeuter-Arbeitsplatz verlassen und sich vom Staat weiter finanzieren lassen.

Kritiker maulen jetzt, dass diese Leute damit dann nur der Allgemeinheit auf der Tasche liegen. Das war in der Vergangenheit natürlich tatsächlich der Fall. Sobald allerdings diese Menge an neuem Geld durch reines Gelddrucken erzeugt wird, stimmt das nicht mehr. Einzig das Problem der Hyperinflation steht über kurz oder lang vor der Türe – aber die kommt in jedem Fall, ob der einzelne Bürger nun arbeitet oder Hartz 4 bezieht.

Der Hartz 4-Empfänger hat neben einer ähnlichen finanziellen Ausstattung wie der arbeitenden Unterschicht jedoch den Vorteil, dass er jede Menge Zeit hat. Wer nicht gerade den ganzen Tag vor der Glotze verbringt, der könnte durchaus gute Aufklärungsarbeit leisten und sich mit Gleichgesinnten verbünden. Und die Unwissenden hätten endlich Zeit, sich in alles einzulesen.

Sicherlich hat die neue Regierung bereits ein Auge auf dieses sich zuspitzende Problem und eine passende Lösung in der Schublade dafür liegen, denn vom Staat finanzierte Massen an Bürgern, die Zeit ohne Ende haben, sich Gedanken zu machen, sich weiterzubilden und frei zu informieren, mit Hummeln im Hintern durch die Langeweile und den Frust, keine Arbeit zu haben, diese Masse könnte ruck zuck aufbegehren.

Wer im – zwar zensierten und manipulierten – Geschichtsunterricht aufgepasst hat, der weiß jedoch, was eine Regierung in solchen Fällen tun kann und wahrscheinlich auch wird. Und dann beginnt sich die Geschichte zu wiederholen, mit vielen schlimmen und schlimmsten Schattenseiten.

Es nützt nichts, einfach nur wegzuschauen oder zu hoffen, dass dieser bittere Kelch an unserem System vorübergehen könnte. Dazu müsste die Mathematik neu erfunden werden. Das Geldsystem steckt in einer Zwickmühle und Sackgasse. Jeder sollte verstehen lernen, warum das so ist und sich entsprechend absichern und darauf vorbereiten, was zwangsläufig kommen muss und wird.

Legen Sie sich vorsichtshalber schon einmal eine Schubkarre zu, vielleicht können Sie diese bald gebrauchen.

23 Replies to “Hartz 4 als hyperinflationäres Zukunftsmodell – Wie man die Masse ruhigstellt”

  1. 18Sir
    Hab mir das Video angesehen. Danke! All das wird sich immer mehr durchsetzen. Wir sehen einer tollen Zukunft entgegen! LG

  2. In der Schweiz nennen wir das AUSGESTEUERT….

    Ich durfte das im Jahr 2003 und 2004 auskosten…..
    Bezahlt wurde die Miete zu 100%, ich zog sogar in eine grössere Wohnung um.
    Argument…die KLEINE erdrückt mich beinahe, wenn ich soviel Zeit zuhause verbringe.
    Zahnarzt und auch andere Arzt und Spitalkosten werden zu 100% bezahlt.
    Die Sozialversicherungs Beiträge (Minimum von AHV) werden auch bezahlt.
    Dann gab es noch zum LEBEN Fr. 1100.- pro Monat bar auf die Kralle.
    Zudem wird man dann auch noch zu 100% Steuer-Frei…..

    Ich machte dann mit einem Kredit die Ausbildung zum LKW Fahrer,
    über ein Jahr musste ich arbeiten um den Kredit abbezahlen zu können.
    Ich arbeite manchmal bis zum Umfallen und hatte auch schon 3 Nervenzusammenbrüche.

    Manchmal frage ich mich, warum hast du Löli dich neu ausbilden lassen ??
    So schön hast DU es gehabt…??
    Und das mit über 50

  3. Vorweg: Ich erhalte Hartz IV seit es dieses Gesetz gibt. Und das als Fachinformatiker mit rund 400 geschriebenen Bewerbungen. Na ja, mit 48 ist man halt schon weg vom Fenster…
    Nun zum Thema: Ich sehe nicht nur Hartz IV, sondern auch den, von vielen so geliebten Euro, als „hyperinflationäres Zukunftsmodell“ an.
    Bsp: Ein Facharbeiter erhielt zum Ende der D- Mark etwa 2500DM. Heute bekommt er für die gleiche Arbeit aber 2500€. Dies bedeutet, der Gegenwert der geleisteten Arbeit passt nicht mehr in die Weltwirtschaft. Wenn das keine „vertuschte“ Inflation ist….

    !WICHTIG!
    Aber nun noch etwas sehr wichtiges für ALLE Hartz IV Empfänger, und solche die es werden wollen:
    Vom Regelsatz werden Sozial- und RV-Versicherung abgeführt. Erkundigt Euch beim RV-Träger, ob die Beiträge angerechnet werden!!! Bei mir ist dies NICHT der Fall!!! Meine Altersrente kürzt sich durch HartzIV von 1900€ auf unter 800€!
    !WICHTIG!

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