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Strom aus Solarzellen ist größtmöglicher Schwachsinn – „Grüne“ ohne Internet

Lassen Sie uns einmal annehmen, man könnte Solarstrom problemlos im großen Stil per Wasserelektrolyse in H2 und O2 umwandeln und ebenso wieder zurück in Strom.

Nehmen wir weiterhin an, wir sind so großzügig und verwenden 10% der Fläche der BRD, um darauf die Solarzellen zu installieren.

Was würde dieses Unterfangen im Vergleich zu Kernkraftwerken kosten?

Dr. Arman Nyilas, Materialwissenschaftler aus der Nähe von Karlsruhe, hat eine Vergleichkalkulation zwischen Kernkraftwerken und derselben Versorgungsleistung auf Basis von Solarzellen, also Photovoltaik, erstellt.

Nun mögen mich die ganzen Gründenker und Ökos beschimpfen, weil ich die Kernkraft positiv darstelle – einzig mangels praktikabler Alternativen. Fakt ist, dass sie verhältnismäßig preiswert ist und zudem 24h am Tag zur Verfügung steht. Die Damen und Herren der grünen Fraktion dürfen gerne ihren Kühlschrank und den Fernseher mit Solarstrom oder Windenergie betreiben. Aber ich möchte dann kein Gejammer hören, wenn der Computer nicht geht, weil nachts gerade kein Windchen weht.

Eckdaten:

Durchschnittliche jährliche Leistung der Solarzellen (Tag/Nacht/Sommer/Winter) beträgt ungefähr 10 W/m2 gemäß 12jähriger kumulierter Erfahrungswerte.

Die Fläche Deutschlands beträgt 358.000 km2 oder 3,6 x 1011 m2.

Die BRD verbraucht heute in etwa 80 GW elektrische Leistung.

Annahme:

Von dieser Fläche (Ackerflächen sind etwa 1/3 der Gesamtfläche) werden 10 % für die Sonnenenergie reserviert. Damit ergibt sich eine Fläche für Solarzellen von etwa 3,6 x 1010 m2. Durch Zufahrtswege und notwendige 30°-Schrägstellung der Solarzellen-Installation kann man etwa von einem Flächenverlust von 10 % ausgehen.

Das ergibt 3,24 x 1010 m2 gesamte Solarzellenfläche.

Mit 10 W/m2 erhalten wir eine Gesamtleistung von 3,24 x 1011 W oder 324 GW. Da Solarstrom intermittierend, also nicht ständig verfügbar ist, wird dieser vor Ort durch Wasserelektrolyse in H2 und O2 umgewandelt.

Wirkungsgrade:

Elektrolyse: ~ 0,7
Transport zum Kraftwerk mittels Pipeline-Technologie: ~ 0,9
Verstromung durch Gaskraftwerke: ~ 0,4
Gesamtwirkungsgrad:  ~ 0,25 oder 25%

Verfügbare Gesamtleistung: 324 x 25% = 81 GW

Kosten:

Solarzelle mit Installation: ~ 400 €/m2

Gesamtinvestition: 400 € x 3,24 x 1010 m2 = 13.000 Mrd € oder 13 Billionen € (~ Staatsverschuldung der USA). Hierbei sind die Kosten für die Gaskraftwerke noch nicht mitgerechnet!
Auf 30 Jahre umgerechnet: Da keine Brennstoffkosten entstehen, ergibt sich für den solaren Strom jährlich eine Summe von 433 Mrd € an Kosten.

Ein Kernkraftwerk kostet etwa 4 Mrd € pro 1 GW Leistung oder für 81 GW 324 Mrd € Anfangsinvestition. Jährliche Fixkosten (Brennstoff/Wartung etc.) etwa 2% oder 7 Mrd €.
Auf 30 Jahre umgerechnet 210 Mrd €.
D. h. die Kosten für Kernkraftwerke über 30 Jahre betragen 324 + 210 = 534 Mrd €, pro Jahr 17,8 Mrd €.

Solarstrom ist damit um den Faktor 25 teurer als Kernkraft!

Die Kritiker sagen jetzt, Faktor 25 ist gar nichts, wenn so ein Kernkraftwerk in die Luft fliegt. Nun, der Faktor ist noch viel höher, da die Kosten für Elektrolyse, Pipelines und Gaskraftwerke nicht mitgerechnet wurden.

Zudem, was müsste man an Kosten gegenrechnen, wenn 10% der Fläche Deutschlands unter Solarzellen verschwinden? Auch die Albedo hat in dieser Dimension einen nicht unbedingt zu vernachlässigenden Effekt.

Und welchen Energieaufwand plus herstellungsbedingte Umweltverschmutzung muss man dafür kalkulieren, diese unglaubliche Menge an Solarzellen erst einmal herzustellen?

Diese ganze Geschichte mit Solarstrom und Windkraftanlagen ist ja nett gedacht, aber keine Lösung. Das geht eher in die Richtung von größtmöglicher Volksverdummung mit gleichzeitiger Ausbeutung.

15 Replies to “Strom aus Solarzellen ist größtmöglicher Schwachsinn – „Grüne“ ohne Internet”

  1. Lieber Herr Dr. Nyilas,
    ich mache, wenn ich mal mein Gegirm trainieren möchte, ähnliche Rechnungen wie Sie zu analogen Themen – habe aber bisher bei Veröffentlichungen dazu wenig Resonanz gefunden.
    Ihre Rechnung zu dem Schwachsinn aus einer exergetisch abgewerteten Energie exergetisch hochwertigen Strom zu machen kann ich sehr wohl nachvollziehen und habe sie auch grob nachgerechnet.
    Ihrem „Entgegener“ ARNO ist nicht aufgefallen, daß Sie einen Leistungsvergleich machen und er (grüngedanklich alles auf Arbeit bezieht). Wenn man Ihre Leistungsdaten mit den 8760 Stunden eines Jahres multipliziert, kommt man auf annähernde ARNO-Werte.
    Mit freundlchen (Entropie) Grüßen Peter Baars
    (aus der industriellen Kraftwirtschaft kommend)

  2. Wenn der Artikelschreiberling wenigstens die 8.Klasse in Ost-Berlin nicht nur verschlafen hätte, wäre ihm der Unterschied zwischen elektrischer Leistung und Arbeit schon aufgefallen. Beängstigend hingegen ist die Tatsache, daß die Energiewirtschaft solche Leute hofiert und auch noch als „rennomierte Wissenschaftler“ hinstellt, die es zu zitieren gilt, mit denen sie dann die Energiezukunft unseres Landes bestimmen wollen. Wenn sie doch nur sagen würden, wir wollen schlicht den Profit maximieren auch auf Kosten der Gesundheit und Lebens anderer, dann wären sie wenigstens ehrlich. Aber das kann man ja nun offenbar wirklich nicht erwarten.
    Wer hat das eigentlich mal gesagt „Je dreister eine Lüge, desto eher wird sie geglaubt“.

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