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Nahost-Krieg: Feindliche Parteien beziehen politische Startposition

Seit dem turbulenten Auftakt im Frühjahr hat sich die Lage im Nahen Osten in den arabischen Ländern nur wenig beruhigt. Hinter scheinbar friedlichen und revolutionierten Fassaden brodelt es und niemand weiß genau, wann diese Vulkane ausbrechen.

Anstatt friedlicher zu werden beginnt die politische Stimmung allmählich zu eskalieren und sogar völlig unbeteiligte Großmächte ergreifen Partei für die regionalen Streithähne. Dabei kristallisiert sich eine Front heraus, welche auf einen weltweiten Konflikt hinauszulaufen droht.

Bekannt ist die Position des Iran gegen Israel schon lange. Doch Staatschef Ahmadinedschad erneuerte seine konkreten Drohungen erst vor wenigen Tagen wieder. Die Welt zitierte ihn am 26.08.2011:

Iran sei entschlossen, Israel „auszulöschen“ […]. Den israelischen Staat nannte er eine „Krebszelle“.

Wer sich wundert, woher dieser unendliche Hass gegen Israel stammt, der möge sich einmal etwas näher mit dem Islam und dem Koran befassen, dann werden ihm die Augen aufgehen. Eingefleischte Gutmenschen sollten allerdings die Finger davon lassen, denn dies könnte sonst zu einer Gehirnentzündung führen – sofern selbiges überhaupt vorhanden ist.

Mit seiner pauschalen und drastischen Ablehnung gegen Israel steht Ahmadinedschad in der Region nicht alleine da, allerdings dürften seine Äußerungen durchaus Einmaligkeitscharakter besitzen. Doch vor einigen Monaten bekam er Schützenhilfe aus der Türkei. Ministerpräsident Erdogan hat seither sehr aggressive Töne gegenüber Israel angeschlagen, wie seine jüngsten Aussagen beweisen. Darüber berichtete die Tagesschau am 14.09.2011:

Der türkische Regierungschef erklärte vor den Außenministern der Arabischen Liga […]: „Wir müssen Hand in Hand mit unseren palästinensischen Brüdern arbeiten.“

[…]

Erdogan kam in Kairo auch auf diesen Vorfall noch einmal zu sprechen: „Israel hat so sehr den Verstand verloren, dass es in internationalen Gewässern eine internationale Hilfsflotte beladen mit Spielplatzgütern und Spielzeug für Kinder militärisch angreift.“

Selbst wenn die Hilfsflottille tatsächlich nur Spielzeug geladen hatte, war dies erst Recht keine glaubwürdige Begründung für eine „humanitäre Hilfsmaßnahme“, sondern ein ausdrücklicher Akt der Provokation, das weiß Erdogan selbstverständlich.

Doch medial zensiert lässt sich dieser Konflikt hervorragend für eigene Zwecke ausschlachten, wie das Geschehen bewiesen hat. Jetzt scheint sich auch endlich der wahre Grund dafür zu offenbaren: Erdogan will einen Nahost-Krieg, um das Osmanische Reich wieder aufzubauen – ein für ihn scheinbar perfekter Zeitpunkt.

Ministerpräsident Erdogan war auf seiner gerade beendeten Nordafrika-Rundreise sicherlich darum bemüht, in Tunesien, Libyen und Ägypten indirekte Unterstützung für seine Position zu erhalten. Die neuen Führungen dieser Länder werden den Beistand der Türkei in ihren aktuellen Umbruchphasen sicher gerne annehmen – und sich mindestens politisch entsprechend revanchieren.

Gerade in Ägypten dürfte Erdogan offene Türen einrennen in Sachen Israel, denn der Angriff auf die israelische Botschaft am 09.09.2011 zeigt die Stimmung im Land. Zwar sind die offiziellen Stellen bemüht, das Geschehen zu deeskalieren, aber hinter den Kulissen brodelt es mächtig, wie RP-Online am 12.09.2011 erklärte:

Viele Ägypter wollen die Zusammenarbeit mit Israel beendet sehen. Sie wollen den 1979 geschlossenen Friedensvertrag mit dem Nachbarn am liebsten in den Reißwolf stecken.

Aber nicht nur im Nahen Osten scheint die islamische Welt vereint gegen den Feind, sondern auch aus ganz anderen Regionen dröhnt Kriegsgetrommel. Der Standard zitierte den ehemaligen Premierminister Tony Blair am 09.09.2011:

Der Iran wird verdächtigt, an der Herstellung von Atomwaffen zu arbeiten. Sollte dies der Fall sein, würde der Nahe Osten „sehr, sehr schwer“ destabilisiert werden, prophezeite der ehemalige Premier laut der britischen Zeitung „Guardian“.

Außerdem befürwortet Blair ebenfalls den Abgang von Syriens Staatschef Bashar al-Assad, womit er sich auf Seiten der Politik der USA und der EU befindet. Darüber schrieb am 23.08.2011 der Focus:

Nach Angaben von Diplomaten planen die USA und Europa einige UN-Sanktionen gegen den Präsidenten von Syrien Baschar al-Assad. Doch die Sanktionen sollen sich nicht auf Assad beschränken. Auch Strafmaßnahmen gegen syrische Unternehmen sind vorgesehen.

Gegen dieses Embargo wiederum hat sich inzwischen Russland gestellt. Am 03.09.2011 veröffentlichte der Stern in einem Artikel die folgende Darstellung:

Russland stellt sich nun gegen den zunehmenden Druck auf das Assad-Regime. „Wir sind gegen einseitige Sanktionen“, sagte Außenminister Sergej Lawrow […]. Ein solches Vorgehen führe zu nichts Gutem und zerstöre ein partnerschaftliches Herangehen an eine Krise.

Genauso auch China. Wie Der Standard am 19.08.2011 mitteilte, weiß die Assad-Regierung die Großmacht hinter sich:

„Russland und China stehen hinter uns“ – Assad-Regierung zeigt sich unbeeindruckt von Rücktrittsforderungen

Die Türkei tritt natürlich erst recht für einen Machtwechsel in Syrien ein und würde offenbar lieber heute als morgen bei seinem Nachbarn einmarschieren. Erdogan wird sich daher bemühen, bald einen Grund zu finden, um dies sogar offiziell im Auftrag der NATO durchführen zu können.

Die Fronten scheinen damit klar. Israel könnte nach der Ablösung von Assad durch Syrien in einen Krieg verwickelt werden, infolgedessen die jeweils dahinter stehenden Parteien gezwungen werden, ebenfalls Stellung zu beziehen und sich möglicherweise einzumischen. Wer auf welcher Seite steht, wurde ja inzwischen unmissverständlich kundgetan.

Als möglicher Auslöser bietet sich auch die Abstimmung in der 66. UN-Vollversammlung am 20.09.2011 zur Anerkennung eines Palästinensischen Staates an, denn wenn diese Entscheidung durchgewunken wird, müsste Israel sich auf die Grenzen von vor 1967 zurückziehen.

Ob dies in Anbetracht der sowieso schon angeheizten Stimmung der Israelis gegen ihre Regierung widerstandslos hingenommen wird, ist fraglich. Außerdem dürften wohl selbst die Liberalsten im Lande niemals damit einverstanden sein, Jerusalem einfach an die Palästinenser abzutreten. Israels „friedliebende“ moslemische Nachbarn, aus eben diesem wahrscheinlich bald existierenden Staat Palästina, werden sich jedenfalls nicht besonders geduldig zeigen, denn das war auch in der Vergangenheit nicht ihre Stärke.

Wer eins und eins zusammenzählt kommt mit einem sehr mulmigen Gefühl im Bauch zu dem Schluss, dass die verhältnismäßig ruhigen Tage im Nahen Osten gezählt sind. Aufgrund der gegenseitigen politischen Aussagen der ehemaligen Erzfeinde USA und Russland gegenüber Syrien und auch der durch wirtschaftliche Spannungen gegenseitig immer mehr feindlich gesonnenen Mächte China und USA, hat der lokale Nahost-Streit das Potenzial zu einem Weltkrieg.

Allein an der Beherrschung der Großmächte wird es liegen, diesen Konflikt nicht eskalieren zu lassen, denn die gesamten arabischen Nationen sind durch die Umstürze und Revolutionen politisch instabil und werden unter anderem von der aggressiven Moslembruderschaft gesteuert.

Dass dieses Pulverfass schon bald explodieren wird, daran zweifeln manche militärischen Beobachter nicht mehr. Dazu ein Zitat aus dem österreichischen Kurier vom 09.09.2011:

Der israelische General Eyal Eisenberg warnte gar vor einem „totalen Krieg“ im Nahen Osten und schloss auch den Einsatz von Massenvernichtungswaffen nicht aus. Er wurde zwar vom Verteidigungsminister zurückgepfiffen, aber Experten schließen eine militärische Konfrontation nicht mehr aus.

Natürlich ist laut überwiegender Mehrheit der Gutmenschenfraktion an all dem Gezanke und den Provokationen einzig und allein Israel selbst schuld. Warum ist dieses Land auch ausgerechnet dort, wo es ist? Es könnte doch besser einfach nicht da sein – davon träumen jedenfalls die „vom Frieden besessenen“ Moslems.

Was er von seinen Nachbarn hält, brachte der PLO-Botschafter Maen Areikat am 14.09.2011 in USA Today sehr deutlich auf den Punkt – übersetzt von Medien BackSpin:

„Nach der Erfahrung der vergangenen 44 Jahre militärischer Besatzung und all den Konflikten und Spannungen denke ich, es wäre im besten Interesse der beiden Völker, getrennt zu leben„, sagte PLO-Botschafter Maen Areikat während eines Pressetermins mit Reportern als Antwort auf eine Frage über die Rechte von Minderheiten in einem zukünftigen Palästina.

Ein solcher Staat wäre der erste seit Nazi-Deutschland, der offiziell Juden oder anderen Glaubensangehörigen verbieten würde, dort zu leben; in einem Land, das danach strebte, judenrein oder als von Juden gesäubert zu sein, sagte Elliott Abrams, ehemaliger Offizieller des U.S. National Security Council.

Selbstverständlich dürfen sich die Palästinenser ungeniert in dieser Art und Weise äußern, weil sie eine verfolgte Minderheit sind – angeblich zumindest. Und weil sie außerdem eine so „friedfertige“ Nation sind, legitimiert sie dies dazu, mit allen nur erdenklichen Mitteln gegen den vermeintlichen Unterdrücker anzukämpfen.

Auch sämtlichen Anhängern dieser Unterdrückten ist es erlaubt, in diesen gewalttätigen Tenor mit einzustimmen, weil es eben äußerst politisch korrekt ist, einer angeblich verfolgten Minderheit beizustehen. Schließlich ist es der Kern der linken Gutmenschlichkeit, Rassismus und Diskriminierung jeglicher Art zu bekämpfen. Seltsam nur, dass es dabei immer wieder Ausnahmen von dieser Regel gibt und es ausgerechnet den armen Minderheiten erlaubt ist, selbst zu diskriminieren. Es gilt eben: Gleiches Recht für – fast – alle.

Freilich, ein kritischer Geist muss das nicht verstehen, er muss lediglich lernen, seinen Mund zu halten, denn sonst werden die politisch Korrekten ganz schnell ganz böse und hetzen wie wild gegen den Gedankenverbrecher – offiziell nur rein verbal. Sein Auto sollte er wegen akuter Brandgefahr dann trotzdem besser in der Garage parken.

Es dürfte wohl keiner weiteren Erklärung benötigen, welche Folgen eine reale Umsetzung dieser Pläne von einem „judenreinen“ Land haben wird. Sollten sich die israelischen Siedler weigern, das Land zu verlassen, werden sie mit Sicherheit getötet werden. Dies käme einer Kriegserklärung seitens Israel gegenüber dem neuen Staat Palästina gleich – mit entsprechend möglichen Kettenreaktionen in den Nachbarländern.

Dass dieses böse Spiel schon lange abgekartet und vorbereitet wurde, ist zwar durchaus denkbar, aber wir sollten die Geheimdienste und unsere westlichen Schattenregierungen nicht überschätzen. Ein Krieg im Nahen Osten, möglicherweise mit Atomwaffen, scheint damit jetzt trotzdem so gut wie unvermeidlich.

16 Replies to “Nahost-Krieg: Feindliche Parteien beziehen politische Startposition”

  1. 16.09.2011 – Israel könnte eine Aufwertung des Status der Palästinenser in den Vereinten Nationen akzeptieren, wenn ausgeschlossen ist, dass die Palästinenser Zugang zum Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag bekommen…Israelische Medien hatten darüber berichtet, dass die Armee Sicherheitsdienste der Siedler ausbildet, um eventuellen Konfrontationen mit Palästinensern gewachsen zu sein.
    http://www.tagesspiegel.de/politik/status-ohne-staatlichkeit/4617884.html

    14..09.2011 – Mahmoud Abbas hat mitgeteilt, dass er evt. die „Staat im Grenzen von 1967“ Bestimmung aus dem Text löschen wird.
    http://www.debka.com/article/21299/

  2. Aller Objektivität zum Trotz, aber Ich wäre vorsichtig mit dieser Scharfmacherei in Richtung Iran im Kanon unserer Mainstreampresse.
    Bis jetzt hat sich stets herausgestellt, das Ahmenidhschad und andere von unerer Presse stets falsch zitiert werden.
    Wenn man den Kontext selbst liest, kommt man zu wesentlich weniger schwarz-weissen utreilen.
    Der haupt Agressor auf diesem Planeten ist immer noch der Westen.

    Man tut sich damit selbst nichts gutes in die selbe kerbe hineinzuschlagen. und wie sagte schon Jesus: „Liebet eure Feinde, tut gutes die euch hassen“

  3. Ahmadinejad ist nur durch gezielte Manipulationen der USA an der Macht.

    Soweit ich mich erinnere gingen die Anhänger des liberalen Moussavi nicht zur Wahl, weil die US-Medien sie aufforderten diese „undemokratischen“ Wahlen zu boycottieren.

    Und diese Idioten haben genau diesen Rat befolgt.

    Moussavi hätte als Drohkulisse nicht getaugt. Da brauchte man einen Hardliner als Feindbild.

    Fazit: alles Kasperletheater.

    Gruß Karl-Heinz

  4. Johannes von Jerusalem (1042–1119):

    Wenn das Jahrtausend beginnt, das nach dem Jahrtausend kommt
    Werden die Lehnsherren ohne Glauben herrschen
    Sie werden den unschuldigen und untätigen Menschenmengen gebieten
    Sie werden ihre Gesichter verbergen und ihre Namen geheimhalten
    Und ihre festen Burgen werden sich in den Wäldern verlieren.
    Doch sie werden über das Schicksal von allem und jedem entscheiden
    Niemand wird an den Versammlungen ihrer Ordnung teilnehmen
    Jeder wird in Wirklichkeit ein Leibeigener sein und glauben, ein freier Mann und Ritter zu sein
    Allein werden sich die aus den wilden Dörfern und mit ketzerischem Glauben erheben
    Doch sie werden zuerst besiegt und lebendig verbrannt werden.

    http://www.j-lorber.de/proph/seher/johannes-von-jerusalem.htm

  5. Hallo zusammen.
    In dem Zusammenhang mit dem aktuellen Artikel möchte ich dieses Video empfehlen: „Die neue Weltregierung.Der beste Vortrag.“ http://www.youtube.com/watch?v=rC_cfF6vB6A
    Ob es wirklich der beste ist, sei dahingestell, auf jeden Fall ist er in Deutsch und absolut zutreffend.
    In dem Zusammenhang sollte man auch die immer weiter verschärften Waffengesetze sehen!http://www.youtube.com/watch?v=Pe6igjEwNkk
    Diese Satire beschreibt sehr genau worum es geht. Niemand ist dann mehr in der Lage sich selbst zu schützen…
    Als letztes möchte ich die Rede von JFK einfügen, die ihm das Leben kostete.http://www.youtube.com/watch?v=C7prAvdM4lgZudem wollte er die Federal Reserve auflösen und den CIA auch…
    MFG:

  6. 10 Karl-Heinz@ 9 Detlef Nolde
    In diesem unseren Lande ist es nicht unproblematisch, als Seitenbetreiber, eine israel-kritische Meinung zu publizieren.

    Sehen wir doch die Realität.
    Deutschland braucht Verbündete. Die Gefahr von innnen durch Muslime ist vorhanden. Es gab Gründe warum dies solange gebilligt wurde das einfache Muslime nach Deutschland zogen.

    Jetzt ist es aber so, das dies nicht nur Deutschland sondern auch Israel und Frankreich gefährdet sind durch die Muslime.

    Frankreich und Deutschland können Israel von großer Hilfe sein und Israel weiss das.

    Ich bin sicher es wird in Teilen von Europa zum Krieg kommen. Da ist es wichtig Verbündete zu haben.

    Schliesslich wollen alle in Zukunft auch weiter gute Geschäfte machen.
    Denn darum geht es, gute Geschäft und die Macht ausbauen.

    Griechenland wird dagegen verlieren. Die gesamten Öl- und Gasvorhaben werden verpfändet, wichtige staatliche Betriebe ans Ausland verkauft.

    Die Türkei wird untergroßen Druck gesetzt werden.
    Vorher hat Israel der Türkei Aufklärungsdrohen und Satelliten gegen die PKK zur Verfügung gestellt.
    Nun wird man den Spiess umdrehen. Ich bin sicher man verhandelt bereits mit der PKK welchen Preis diese bereit sind zu geben für eine Hilfe. Das muss kein Geld sein, sondern ein paar Gefälligkeiten. Wenn es also bald in Istanbul knallt weiss man warum.

    Die Realität erkennen und das beste daraus machen!
    Das was jetzt im Grossen passiert können wir nicht ändern aber wir können für uns im Kleinen das beste daraus machen.

    Das heisst für mich eine autarke Farm hier in Kambodscha.
    Hoffe, ihr findet auch euren Traum auf dieser Erde.

    Vergesst nicht:
    Die Erde ist da wo wir sind, die Materie(lle) welche wir für uns nutzen und nicht verachten sollen.
    Wer das Geld verachtet, zu dem wird es sicher nicht kommen!

    Freundliche Grüße
    David

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