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Aus keiner Steckdose kommt ausschließlich Ökostrom

Binnen weniger Tage nach dem Reaktorunglück in Japan hatten zahlreiche Anbieter von Ökostrom überdurchschnittlich hohe Neukundenzahlen. Offenbar glauben diese verunsicherten Stromkunden, der Physik ein Schnippchen schlagen zu können.

Lässt sich der „Atomausstieg“ durch einen Anbieterwechsel etwa so simpel realisieren? Natürlich steckt auch hier – wie könnte es anders sein – wieder jede Menge versteckter Täuschung verborgen, die jedoch ganz offen zugegeben wird. Kaufen Sie ruhig teuren Ökostrom, auf Ihre Steckdose hat das allerdings keinen Einfluss.

Wenn nur genügend Bürger zu einem Stromanbieter wechseln würden, welcher ihnen 100% „grünen Strom“ liefert, würde sich das „Atomproblem“ doch wie von selbst lösen, nicht wahr? Sinkt die Nachfrage, wird das Produkt zum Ladenhüter. So hat das schließlich auch wunderbar beim Eugenik-Benzin E10 funktioniert.

Leider sieht die Sache in diesem Fall gänzlich anders aus, denn Strom ist kein Lagerprodukt wie Benzin, welches überall in gewünschten Menge beliebig vorrätig gehalten werden kann. Strom muss exakt zu dem Zeitpunkt und räumlich nahe dem Ort produziert werden, wo er benötigt wird. Was bereits bei herkömmlichem Strom aus dem normalen Strommix eine Herausforderung ist, wird in Sachen Ökostrom zur Unmöglichkeit.

Dennoch gibt es inzwischen unzählige solcher Angebote, die versprechen, nur reinen, sauberen, grünen und politisch korrekten Strom zu liefern. Dazu gehören beispielsweise auch Internetdienstleister, welche angeblich ganze Rechenzentren mit Ökostrom betreiben und dafür groß die Werbetrommel rühren.

Der Betreiber eines solchen Rechenzentrums in Karlsruhe antwortete auf die Frage, mit welcher Art von Energie seine Systeme betrieben werden und aus welchen Quellen der Strom stamme:

Wir können Ihnen grünen Strom mit RECS-Zertifikaten liefen. Dieser Strom wird beispielsweise mittels Wind, Wasser, Sonne oder durch Verfeuerung von Biomasse gewonnen.

Beim Nachhaken, wo der Strom denn konkret produziert würde und ob dies die Karlsruher Stadtwerke seien, kam als Antwort:

Die Stadtwerke betreiben eigene Wasserkraft-, Wind- und Voltaik-Solaranlagen oder Beteiligungen.

Weitere Stromkontingente (Zertifikate) werden an der Strombörse zugekauft.

Eine erneute Nachfrage mit dem Hinweis, dass durch den Zukauf von irgendwelchem Ökostrom an irgendeiner Strombörse, die angeblich „grün“ bewegten Elektronen niemals in Karlsruhe ankämen und dies ganz und gar nicht „öko“ wäre, wurde vom stellvertretenden Vertriebsleiter des Rechenzentrums folgendermaßen beantwortet:

Richtig, der übrige grüne Strom kommt irgendwoher, allerdings mit Zertifikat. Dies bedeutet, dass Sie sicher sein können, dass es sich um grünen Strom handelt.

Obwohl es technisch betrachtet vollkommen offensichtlich ist, dass der jeweils produzierte Strom nur im seltensten Fall vom Produzenten zum Käufer auch physikalisch geliefert und von diesem genutzt werden kann, läuft der Handel via Strombörse wie eine Selbstverständlichkeit.

Da wir seit einigen Jahren die fast freie Wahl haben, bei welchem Stromanbieter wir unseren Strom kaufen, fällt uns im Normalfall gar nicht auf, dass dieser Verkauf rein virtueller Natur ist. In Wahrheit beziehen wir die Energie in den allermeisten Fällen faktisch vom nächstgelegenen Kraftwerk – welcher Art auch immer.

Weil jedoch bundesweit genügend Kraftwerke gut verteilt herumstehen und diese immer auf den jeweiligen Bedarf im Netz entsprechend reagieren, besteht zwischen Produktion und Verkauf des Stroms quasi kein realer Bezug mehr. Das hat auch mein Stromanbieter auf Anfrage hin klar bestätigt:

Das Problem an Belieferung mit Strom ist, dass sich Strom als solcher nicht speichern lässt bzw. nur schwer speichern lässt. Wenn also Wind herrscht, wird der Strom direkt ins Netz gespeist. Es ist rein physikalisch im Grunde kaum möglich genau zu sagen, woher der Strom gerade in einer bestimmten Steckdose kommt.

Es ist bei Strom so, dass man den Strom aus den bestimmten Anteilen kauft und dieser von den Kraftwerksbetreibern ins Netz gespeist wird. Das bedeutet, als Beispiel würden wir 2000 kWh Strom aus Windenergie von der RWE kaufen. Dieser wird dann, sobald er zur Verfügung steht, ins Netz gespeist. Das bedeutet aber nicht, dass er ins Netz gespeist wird, sobald der Kunde, der den Strom bei uns bestellt hat, auch genau diese Elektronen erhält, wenn er das Licht anschaltet.

Es ist so, dass der Kunde Ökostrom bezahlt und dieser Strom auch tatsächlich erzeugt und auch genutzt wird. Es ist nur rein physikalisch und praktisch unmöglich, den gewünschten Strom so punktuell zur Verfügung zu stellen.

Dem entsprechend wäre der Strom bei völliger Windstille und Dunkelheit auch auf keinen Fall aus Windenergie oder Sonnenenergie, da sich Strom so einfach nicht speichern lässt.

Als etwas größeres Beispiel könnte man sehen, dass ein Betreiber 2000 kWh Sonnenstrom, 2000 kWh Windstrom und 2000 kWh Atomstrom liefern muss. Der erste Kunde will Strom aus Wind haben und verbraucht seine 2000 kWh morgens, wo es jedoch windstill ist, aber die Sonne scheint, so erhält er den Sonnenstrom. Der zweite Kunde will Sonnenstrom, verbraucht den Strom aber nachts und zudem ist es auch windstill, so muss der Betreiber mit Atomstrom die Nachfrage ausgleichen. Der dritte Kunde, der den Atomstrom will, erhält also den Windstrom.

Es bleibt jedoch dabei, dass jeder Kunde seine Art von Strom erhält und bezahlt. Die Kunden mit dem Ökostrom können sich sicher sein, dass dieser Strom ins Netz gegangen ist und Sie auch Ihre Leistung erhalten. Das Geld, was der Kunde für seinen Ökostrom ausgibt, darf auch gesetzlich nur für regenerative Energien genutzt werden und fließt nicht in einen Topf mit dem Geld aus dem Atomstrom.

In den Medien wird dieser Umstand leider oft als Ökostrom-Lüge verkauft. Diese Situation ist rein physikalisch und aufwandstechnisch unabdingbar.

Um das Ganze auf einen Punkt zu bringen: Sie können nicht gänzlich verhindern, dass in Ihrer Steckdose kein Atomstrom landet. Wenn Sie Ökostrom beziehen, erhöhen Sie jedoch den Anteil an „grünem“ Strom im gesamten Stromnetz und fördern den Ausbau von regenerativen Energien.

Das ist eine klare Aussage und sie macht deutlich, wie massiv die Kunden tatsächlich getäuscht werden. Weil die Speicherung von Strom so gut wie unmöglich ist, muss er dann erzeugt werden, wenn er gebraucht wird. Aber genau das funktioniert eben rein gar nicht mit den so viel gepriesenen „Erneuerbaren Energien“, sondern damit wird nur unbrauchbarer „ab und zu“-Strom produziert.

Außerdem fördert die erhöhte Nachfrage nach „regenerativer Energie“ nicht nur den weiteren Ausbau dieser höchst unrentablen Mittelaltertechnologien, sondern vor allem einen weiteren Preisanstieg. Wer also jüngst wegen Fukushima in Panik oder aus Überzeugung zu einem Anbieter von Ökostrom wechselte, der hat sich einen teuren Ökobären aufbinden lassen.

Daher ist der Begriff „Ökostrom-Lüge“ absolut korrekt, weil die Stromanbieter offen zugeben, dass sie rein physikalisch betrachtet gar nicht anders können – ist das jetzt nur eine Milchmädchenrechnung, eine Sauerei oder knallharter Betrug? In einem wahrhaftigen Rechtsstaat würden schon längst Ermittlungen gegen dieses perverse Täuschungs- und Abzocksystem laufen.

Neben diesem zeitlichen Produktionsproblem existiert außerdem auch noch das räumliche. Windstrom, welcher z.B. in Schleswig-Holstein erzeugt und über die Strombörse nach Bayern verkauft wird, kommt in Wahrheit nie in Bayern an. Daher ja die neuerlichen Diskussionen über den notwendigen gigantischen Trassenbau von zig tausend Kilometern Höchstspannungsleitungen quer durch unsere Bananenrepublik.

Obwohl es wiederum physikalisch nicht der Realität entspricht, argumentieren die Ökostromanbieter gerne mit ihrem „Badewannenmodell“. Die Karlsruher Stadtwerke antworteten auf die Frage, wie sie denn Kunden einen Tarif mit 100% Ökostrom anbieten könnten, obwohl sie selbst zur Produktion dieser Energie gar nicht in der Lage wären:

Rein physikalisch nimmt der Strom immer den kürzesten Weg zum Verbraucher. Da wir in Karlsruhe ein großes Kohlekraftwerk der EnBW haben, kommt also der Strom aus diesem Kraftwerk.

Daneben wird der Strom in Deutschland seit über zehn Jahren an der Börse gehandelt. Das heißt, die Energieversorger kaufen dort die Mengen ein.

Wir kaufen den Strom für Karlsruhe ebenfalls an der Börse und wenn man nun dessen Herstellung ansieht, dann haben wir 2009:

51 Prozent aus fossiler Erzeugung
23 Prozent aus nuklearen
und 25,2 Prozent aus erneuerbaren Quellen verteilt.

Nun kann man seinen persönlichen Strombedarf auch auswählen, das heißt, ich kann natuR-Strom bei den Stadtwerken bestellen. Dieser Strom stammt zur Zeit aus einem Wasserkraftwerk in Norwegen.

Wie man sich das vorstellen kann: Am besten hilft das Bild einer Badewanne, in die die einzelnen Anbieter Strom einleiten und der dann auch wieder daraus entnommen werden kann.

Was passiert ist, dass durch das separate Anbieten von regenerativem Strom die Nachfrage nach diesem steigt und hierdurch auch der Preis steigt und es wiederum finanziell interessant wird, neue regenerative Anlagen zu bauen.

Von daher ist es aus unserer Sicht gut, R-Strom zu nutzen, denn jede regenerativ erzeugte Kilowattstunde ist eine gute.

Erkennen Sie die Lachnummer? Unser Stromnetz gleicht also angeblich einer Badewanne, die von Norwegen bis zu uns und wahrscheinlich noch viel weiter reichen soll. Norwegischer Strom wird jedoch niemals bei uns im Süden ankommen, ohne erheblichen, teuren und zusätzlichen technischen Aufwand zu betreiben. Da können die Wikinger Ihre Wasserkraftturbinen so schnell drehen lassen, wie sie wollen, in Karlsruhe bleibt es trotzdem dunkel.

Auf Basis dieser Scheinargumentation von offensichtlich von jeglichem technischen Verständnis befreiten Vertriebs- und Pressemenschen könnten wir nun einfach alle bösen Kraftwerke abschalten und die guten – egal wo sie stehen – zuschalten. Fertig ist der Atomausstieg. Ja, wirklich?

Das wäre in etwa dasselbe, als würde uns die Bahn eine Fahrkarte der 1. Klasse verkaufen, uns stattdessen jedoch mit einem 2. Klasse-Waggon herumkutschieren, weil es hier im Süden keine freien 1. Klasse-Plätze mehr gibt. Stattdessen können wir laut Aussage der Bahn sicher sein, dass in Berlin ein Sitzplatz der 1. Klasse für uns leer in der Gegend herumfährt – nachweislich zertifiziert mit einer bunt bedruckten Fahrkarte.

Der Begriff „Ökostrom-Lüge“ könnte kaum zutreffender sein und ganz offensichtlich sind sich auch die Stromanbieter dessen bewusst, welche Art von Täuschung sie ihren Kunden dabei zumuten. Wir erleben ein kaum mehr zu überbietendes Betrugsschauspiel, welches von der Klima-Lüge über die Anti-Atombewegung bis hin zur Ökostrom-Lüge reicht. Wann hat dieser Wahnsinn ein Ende?

10 Replies to “Aus keiner Steckdose kommt ausschließlich Ökostrom”

  1. Ich möchte schon lange 100% Umweltfreundlichen „Atomstrom“ bei mir aus der Steckdose, zu den sehr günstigen Konditionen.

    Auf Nachfrage bei den Stadtwerken wurde mir aber freundlich gesagt, dieses Produkt bieten wir nicht an !

    ich werde gezwungen, den Umweltunverträglichen „Öko-Strom“ mit zu konsumieren !

  2. Wieder mal ist Ihnen ein hervorragender Beitrag gelungen !! Vor 1 Woche hatte ich von einem Callagent eines Callcenter einen Anruf. Er könne mir Strom von einem Wasserwerk aus Österreich anbieten. Das Unternehmen, welches er mir anpries war die Tochter des Atomstromriesens RWE, und zwar eprimo. Ich bin mal davon ausgegangen, daß er mich nicht verarschen wollte, denn woher soll er wissen, wie der „Ökostrom“ aus Österreich nach Schleswig-Holstein in meine Wohnung gelangen sollte, ohne sich mit dem „bäbä“-Strom der Atomindustrie zu vermischen.

    Stromerzeugung gehört nicht in privaten Hände geldgeiler Manager, die noch nie etwas von Verantwortung, zumindestens der Bevölkerung gegenüber, gehört haben.

  3. Wieder mal den Nagel auf den Kopf getroffen, danke Rolf.
    Schönen Tag zusammen.
    Wenn ich noch den „Kühne“ dazu machen darf(meinen Senf dazugeben):
    Neben der de facto unmöglichen Speicherung des Stroms ist unser bestehendes Leitungsnetz ganz auf geregelten Wechselstrom ausgerichtet. das gilt sowohl für die Überlandleitungen mit ihren 10.000V als auch letztendlich für die privaten Verbraucher mit unserer Spannung von 230V bei 50HZ. Das Problem ist die immer nötige Transformierung von den Hochspannung auf die 220/230V bzw Starkstom dreiphasig 380/400V. Windkraftanlagen produziern zwar auch Wechselstrom, aber ungeregelten. Dieser Mischmasch muss erst in Gleichstrom, dann wieder in geregelten Wechselstrom der gewünschten Spannung,Frequenz und Phasenwinkel umgewandet werden.
    Ich arbeite in der Luftfahrt an Großflugzeugen. Zum Beispiel bei einer Turboprop mit Gasturbine wird oft ein sogenannte Wildfrequency Generator eingesetzt, da der Motor,bzw das Getriebe, wo der Generator angeflanscht ist unterschiedliche Drehzahlen hat, ist ein Gleichrichter,Transformator und Inverter*(*er kann aus den 28V Gleichstrom wieder einphasigen Wechselstrom 115V 400HZ machen,für den Notfall) nötig um die Spannungen für die üblichen 28V Gleichstrom und die 115V Wechselstrom 3phasig 400HZ zu erhalten. Im Prinzip ist eine Windanlage eine umgekerrte Propellerturbine, nur viel größer. Die automatische oder manuelle Blattverstellung(Pitch), die aerodynamische Schränkung des einzelnen Blattes(quasi das Verdrehen von der Blattwurzel an der Narbe zu der Blattspitze)ist der Erfahrung im Propellerbau entliehen. Neuere Anlagen haben sogar an den Blattspitzen Winglets(abgewinkelte Enden). Ich will Euch jetzt nicht hiermit langweilen,sondern komme jetzt zu dem Punkt,dem Kriegsentscheidenen!
    Wir haben ist Ostwestfalen viele Wälder.In den letzten Jahren zunehmend diese aus Stahl und Beton…
    Mir ist plötzlich etwas ganz komisches aufgefallen, die Blattposition, der Pitch. Bei sehr vielen Anlagen sind ihre Blätter um 90° (die komplette Breitseite) gegen die anströmende Luft gerichtet und sie, die Windturbine dreht sich dennoch. Normal wäre ein gewisser Anstellwinkel der Blattvorderrkante gegenüber der anströmenden Luft größer Null° kleiner ca 30° zu erwarten. Ahnlich einer Tragfläche, die von der Luft umströmt wird. Ein Turboprop oder auch ein kleiners Kolbenmotor-Propellerflugzeug mit Blattverstellung würde sich bei laufendem Motor mit dieser Blattstellung von 90° wie ich es bei den Windanlagen immer wieder beobachte auch bei Vollgas nicht von der Stelle bewegen können, da das die Neutralstellung ist. Wie ist es nun zu erklären, dass fast alle Windanlagen diese Blattstellung haben und sich trotzdem drehen?
    MFG:Martin

  4. Vor dem Unglück in Japan, hatte ich mir vergleichsweise
    den Strommarkt angeschaut. Das mache ich 1x jährlich.

    „Zufälligerweise“ hatte ich dabei auch auf die Zusammensetzung
    geachtet und kann obigen Bericht bestätigen.

    So, dachte ich: Ökostrom (pur) gibt es nicht!! Das ist als wenn ich „Bio“-Obst esse welches (chemisch) gespritzt wurde.

    Eingedeckt mit diesem Wissen verfolgte ich (nach Japan) zwei TV Sendungen, bei denen die Menschen „aufgeklärt“ wurden über
    Ökostrom.
    Es waren Menschen dabei, die WIRKLICH etwas für die Umwelt
    tun wollten. Medienwirksam wurden gleich mehrere Verträge abgeschlossen.
    Ich dachte bei der Sendung: DAS kann doch nicht wahr sein … so
    eine verar…e.

  5. Das Bild der Badewanne beschreibt die Realität aber sehr gut.

    Es ist einfach technisch nicht sinnvoll den Strom aus einem Kraftwerk im Norden zu einem Verbraucher im Süden zu leiten, und gleichzeitig dasselbe umgekehrt zu machen weil die Verbraucher unterschiedliche Stromanbieter haben.

    Als Verbraucher kann man nur entscheiden wem man sein Geld gibt. Bei einem Ökostromanbieter hat man die Hoffnung das dieser mit dem Geld den Strom durch regenerative Energien erzeugt. (inwiefern das tatsächlich passiert sei mal dahingestellt)

    Und das ist auch das Entscheidene – denn der Strom aus dem Windkraftwerk und aus dem Atomkraftwerk sind beim Verbraucher identisch. Es gibt dort keine Unterschiede. Der einzige Unterschied ist der Geldfluss.

    Für den Laien mag das wie ein Betrug aussehen – es macht aber anders keinen Sinn.

    Von daher ist auch das genannte Beispiel des Zuges mit 1ter und 2ter Klasse falsch. Denn dort gibt es einen qualitativen Unterschied. Beim Strom gibt es den in diesem Zusammenhang nicht.

    Also, der Verbrauche kann den Anbieter wechseln und damit entscheiden wem er sein Geld gibt.
    Sein Strom wird dennoch weiterhin aus demselben Kraftwerk kommen. Das ist kein Betrug, sondern eine technische, logische Konsequenz.

    Wenn genügend Leute zu Ökostromanbietern wechseln wird dort mehr Geld investiert, insofern gibt es schon eine Steuerungsfunktion des Verbrauchers.

    Dabei darf man aber auch nicht vergessen das insbesondere der unzuverlässige Strom aus Wind und Photovoltaik nur sehr begrenzt verwendet werden kann ohne das Stromnetz zu destabilisieren.

    Die genaue Größenordnung ist mir nicht bekannt – sie liegt etwa zwischen 10-15% der gesamten Erzeugung. Das ist allerdings deutschlandweit gerechnet. Da im Süden die Windkraft weniger effizient ist als an der Küste, liegt der „verkraftbare“ Anteil eher noch niedriger.

    Viel interessanter als dieser „Betrug“, der eher ein Unverständniss ist, finde ich die Frage wie weit eigendlich überhaupt kontrolliert wird ob der von den Ökostromanbieter verkaufte Öko-Strom tatsächlich aus regenerativen Quellen erzeugt wurde. Denn da der Strom beim Verbraucher immer gleich ist hat dieser keine Chance das zu kontrollieren. Er ist dazu verdammt seinem Anbieter blind zu vertrauen.

  6. @Martin

    Ich habe das auch schon mal beobachtet und habe die Vermutung, das die die Windräder als Motoren laufen lassen um den überschüssigen Windstrom zu verbrauchen.
    Technisch ist das normalerweise kein Problem. Jeder Elektromotor kann als Generator verwendet werden und ein Generator als Motor. Auf diese Weise kann man einen Windpark theoretisch als Peteum Mobile laufen lassen und der Betreiber verdient doppelt Geld. Einmal dafür das er Strom erzeugt und dann dafür das er ihn wieder verbraucht um das Netz stabil zu halten.

  7. #Markus.
    Danke für die Antwort.ja, das wäre eine zusätzliche Erkärung, die Strom/Geldwäsche.Wie ich erfahren habe, dient das Verfahren der Lagerschonung, damt sich bei längerem Stillstand des Windrades die Lager nicht fetsetzen(Kaltverschweißung). Die (Kegel)Rollen oder Kugeln der Lager würden ansonsten bei längerem Stillstand Dellen in den Lagerkäfig drücken und damit das gesamte Lager zestören. Es sei ein separater Elektromotor mit Getriebe, nicht der Hauptgenerator, der dazu benutzt wird.
    MFG:Martin

  8. Hallo,
    danke für den wirklich ausführlichen Artikel, es war wirklich interessant ihn zu lesen. Immer, wenn ich in letzter Zeit über den Atomausstieg lese, denke ich mir, dass es einfach auch ein wenig zu schnell geht. Und die Masse lässt sich dann von Ökostrom Versprechungen locken..

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