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Übung für den Ernstfall – Profi im eigenen Gemüsegarten

Ist Ihnen aufgefallen, dass es abends bereits deutlich länger hell ist?

Von Frühling will ich noch nicht reden, Vorbereitungen für selbigen dagegen können ab jetzt allmählich eingeplant werden.

Auch wenn Sie sich bestimmt mit allerlei Krisenvorräten eingedeckt haben – mit Gemüse aus dem eigenen Garten ist das Dosenzeug natürlich nicht zu vergleichen.

Ab Ende März können Sie beginnen, sich vielleicht zum ersten Mal mit dem grünen, essbaren Zeug aus Ihrem Garten zu befassen.

Wenn Sie um den 1. April herum mit der Aussaat beginnen, dann sollten Sie das jedoch noch nicht draußen im Garten tun, sondern nur in einer frostsicheren und hellen Wohnung. Es gibt allerdings einen Weg, wie Sie ein paar Wochen früher auch schon draußen im Garten zu pflanzen beginnen können:

Ein Frühbeet bringt eine ganze Reihe von Vorteilen: hier wächst das erste Frühgemüse mindestens vier Wochen früher als im Freiland. Bevorzugt werden Salat, Spinat, Kohlrabi, Radieschen und Kräuter angebaut. Zudem können frostempfindliche Jungpflanzen vorgezogen werden, um später dann im Gemüse- oder auch Blumenbeet ausgepflanzt zu werden. Im Sommer lässt sich das Frühbeet für die Kultur von Gurken oder Melonen nutzen.

Vor 20-30 Jahren noch war Gemüse aus dem eigenen Garten, zumindest im ländlichen Raum, weit verbreitet. Dort sah man Frühbeete so häufig, wie heute die Solarzellen auf dem Dach – nur dass die Beete nicht von den Nachbarn indirekt mitfinanziert werden mussten.

So ein Frühbeet kann man selber bauen – wer es nicht selbst kann, fragt seinen Nachbarn und dann werden zusammen einfach gleich zwei Stück gebaut – oder auch fertig kaufen. Wer den Platz dafür hat, kann sich auch ein Gewächshaus in den Garten stellen. Das ist dann der Selbstanbau für Profis.

Die Notwendigkeit für solche Hilfsmittel wie ein Frühbeet, ist heute nicht mehr gegeben, weil man fast zu jeder Jahreszeit die meisten Gemüse- und Obstsorten im Supermarkt für einen überschaubaren Preis erhält.

Unterschätzen Sie den Selbstanbau nicht: Man muss sich schon richtig mit der Materie befassen, wann welche Sorten wachsen und geerntet werden. Durch die ständige Verfügbarkeit wissen wir schon gar nicht mehr, wann Tomaten ganz früher auf dem Tisch lagen und wann eben nicht. Unsere Kinder kennen es gar nicht anders, als dass es immer alles gibt. Lediglich Ihre gekaufte Menge varriert, wohl abhängig vom Preis.

Schauen Sie sich einmal im Saison- und Importkalender an, wann welche Produkte geerntet und wann importiert werden. Tomaten beispielsweise gibt es aus der BRD nur von Juli bis Oktober. Holland, Frankreich und Spanien liefern diese dagegen 12 Monate im Jahr – frisch und schön künstlich aus dem Dauergewächshaus.

Bei Problemen mit dem Import, etwa durch einen Währungskollaps, Einfuhrbeschränkungen oder fehlende Spediteure, gäbe es in Zukunft in der Winterzeit „trockene“ Spaghetti, jedenfalls ohne frische Tomatensoße.

Was diese Lebensmittel bei weiterem Fortschreiten der Krise im Supermarkt kosten werden, sofern sie überhaupt importiert werden können, kann man nur vermuten. Billiger sind die Produkte jedenfalls aus dem eigenen Garten.

Der Frühling steht in 1-2 Monaten vor der Tür. Wenn Sie in diesem Sommer also schon den „Ernstfall“ üben wollen, dann wäre es sicherlich gut, sich frühzeitig mit der Materie ausgiebig zu befassen: Wann wird was gesäht, wieviel Licht und Wärme, Wasser und Dünger benötigen welche Pflanzen und wann erntet man die Früchte seiner Arbeit?

So, und was machen Sie dann mit den 20kg Tomaten im September? Morgens, mittags und Abends Tomatensuppe essen? Damit Sie im Winter auch noch etwas von der Ernte haben, gibt es verschiedene Möglichkeiten der Haltbarmachung von Gemüse und Obst.

Klingt kompliziert und anstrengend? Nunja, da liegen Sie nicht ganz verkehrt. Unsere Großeltern und deren Eltern hatten das noch drauf und es von ihren Eltern nebenbei gelernt. Wir müssen uns das entweder wieder selbst erarbeiten oder zumindest anlesen, aber die meisten von uns werden sich in der Materie nur marginal auskennen.

Wer keinen Garten hat oder partout nicht im Garten arbeiten will, der kann sich wenigstens einen kleinen Kräutergarten oder einige Tomaten im Blumenkasten halten. Eines ist nämlich klar: Das Selbstangebaute schmeckt einfach besser und Sie wissen genau, wo es herkommt und was drin ist.

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