Bescheidenheit im großen Stil
Erzählt wird uns ja, dass wir 4% Inflation in Deutschland haben. Mal davon abgesehen, dass die Politiker eigentlich die Teuerungsrate und nicht die Inflation meinen, stimmen diese 4% nicht. Multiplizieren Sie diese Zahl mit dem Faktor 3, dann kommt in etwa die echte bzw. die gefühlte Inflation raus.
Sie meinen, das ist ein schlechter Scherz? Die Medien erzählen uns doch ständig, dass wir schon mit den offiziellen 4% eine unerträglich hohe Inflation haben. Was würden die dann zu 12% sagen?
Vergleichen Sie einfach einmal die Preise vom Vorjahr mit den heutigen Preisen der folgenden Produkte:
- Lebensmittel
- Strom
- Gas
- Benzin und Diesel
- Heizöl
Was meinen Sie, sind die Preise dieser Produkte im Vergleich zu vor einem Jahr nur um 4% gestiegen? Oder war die Steigerung nicht doch etwas höher?
Unser Bäcker hat vor Kurzem den Preis pro Brötchen von 26 Cent auf 30 Cent erhöht. Na und? Sind doch nur 4 Cent. Das schon, aber es ist eine Erhöhung um 15%.
Unser Gasanbieter hat zum 1.1.2008 die Preise bereits um 9% erhöht und vor 3 Wochen die nächste Erhöhung ab September 2008 angekündigt: Diesmal beträgt die Erhöhung 18%.
Aber natürlich liegt die Teuerungsrate nur bei 4%, klar. Wer jeden Tag einen neuen Flachbildfernseher, einen neuen PC, MP3-Player, Handy usw. kauft, für den wird die Teuerung nicht sichtbar sein, dieser Kram wird im Gegenteil fast immer noch billiger – mal davon abgesehen, dass dieser Billigmist aus China so langsam überhaupt nichts mehr taugt, die Qualität ist einfach nur arm.
Lassen Sie sich nicht verdummen! Die 8% Lohnforderung der IG-Metall bedeuten im Grunde einen realen Verlust von 4% der Kaufkraft. Da jedoch kein Abschluss mit 8% erreicht wird, ist der Kaufkraftverlust am Ende noch höher. Das ist Augenwischerei.
Die Gewerkschaft hat mit dieser Forderung dazu auch noch einen ganz schlechten Stand, denn die Aussichten der Unternehmen sind trübe, richtig trübe. Wenn da ein Abschluss mit mehr als 4% herauskommt, dann können die Metaller froh sein.