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Krise und Crash: Panische Ablenkungsmanöver

Nachdem wir in der jüngeren Vergangenheit einige verhältnismäßig ruhige Monate in Punkto Krise verbracht haben, beginnt sich das Krisenkarussell allmählich immer schneller zu drehen.

Dem Euro geht es nicht mehr besonders gut auf der Intensivstation, allerdings nimmt dies der Normalbürger trotzdem noch kaum wahr, weil sich zumindest das bunte Papier weder verfärbt hat noch angekohlt ist noch sich sonstige physischen Auflösungserscheinungen zeigen. Also weiterhin alles im grünen Bereich?

Eher nicht. Ganz anders sieht es nämlich in den Regierungskreisen der Länder der Eurozone aus. Penetranter Schweißgeruch ist dort überall wahrzunehmen, jedoch nicht von etwaigen fleißigen Arbeitern, sondern es handelt sich um reinen Angstschweiß. Wie groß diese Angst bereits ist, sehen wir einerseits am wilden Aktionismus, den Euro durch immer neue Rettungsversuche am Leben zu erhalten und andererseits am Verhalten der Politiker. Am 12.05.2011 berichtete der Spiegel von einer solchen Panikaktion:

Bundesfinanzminister Schäuble vermutet die undichte Stelle im eigenen Haus – und lässt in einer großangelegten Aktion nach einem Maulwurf fahnden.

[…]

Nach Informationen von SPIEGEL ONLINE sollen daneben die Computer der verdächtigten Mitarbeiter daraufhin überprüft werden, ob das Schreiben per E-Mail verschickt oder ausgedruckt wurde. Auch die Telefonate vom 5. und 6. Mai […] sollen überprüft werden.

Gelernt ist halt gelernt, denn Dr. Wachsam alias Wolfgang Schäuble hatte uns ja bereits den Bundestrojaner beschert. Ziemlich blöde jedoch, wenn nicht nur die Informationen über das Geheimtreffen an die Öffentlichkeit gelangen, sondern auch noch die nachfolgenden Vergeltungsmaßnahmen, demonstrieren diese doch eindeutig, mit welch krimineller Energie die Machthabenden völlig ungeniert agieren.

Würde Derartiges von sogenannten Schurkenstaaten berichtet, der mediale Aufschrei wäre selbstverständlich groß. Wir haben uns inzwischen längst an die potenzielle Dauerüberwachung und Bespitzelung gewöhnt, immerhin wird unser DDR-Nachfolgestaat BRD auch von einer ehemaligen Spitzeltante geführt.

Doch Verräterjäger Schäuble hat kaum Zeit, den Fall aufzuklären, denn die Euro-Lunte brennt lichterloh. Das finanziell lebensbedrohlich angeschlagene Griechenland braucht immer mehr Milliardenhilfen, will aber trotzdem nicht sparen. Zwar hilft in der jetzigen Phase auch kein eiserner Sparkurs mehr, dennoch machen die Finanzminister des Euroraumes den Hellenen massiv Druck.

Das Problem ist, die ganzen Länderchefs und ihre Kassenwarte – zumindest von den Staaten, bei welchen es noch ein bisschen in der Kasse klimpert – können sich eigentlich gar nicht mehr im Geheimen treffen, weil sie sich inzwischen fast ununterbrochen Tage und Nächte in Krisensitzungen zusammen um die Ohren schlagen müssen

Diese Euro-„WG“ will nun Griechenland dazu zwingen, seine Reichtümer zu verkaufen, um sie gegen wertlose Euros einzutauschen. Eine Rettung bringt das freilich nicht, aber einen Aufschub des finalen Zusammenbruches und um mehr geht es den Regierungsheinis wohl auch gar nicht mehr. Die Bild-Zeitung schrieb am 17.05.2011 über eine der WG-Sitzungen:

Den derzeitigen Schulden von 340 Milliarden Euro stehen staatliche Liegenschaften im Wert von 270 Milliarden Euro gegenüber.

[…]

Eurogruppenchef Jean-Claude Juncker schloss eine freiwillige Beteiligung von Banken an weiteren Rettungsmaßnahmen für Athen erstmals nicht mehr aus.

Diese Herrschaften müssen wirklich in großer Panik um die persönlichen Folgen des Euro-Crashs sein, denn kein vernünftiger Mensch würde einem Bittsteller auch nur einen müden Cent leihen, wenn dieser ganz offensichtlich nur lügt und außerdem nicht ansatzweise in der Lage ist, das Geld jemals zurück zu bezahlen.

Währenddessen diese Finanzspezies versuchen, die lodernden Flammen in Griechenland durch das Beschießen mit Superbenzin zu löschen, steigt der Preispegel für uns alle spürbar an. Oder besser gesagt, das bunte Euro-Papier verliert jetzt noch schneller an „Wert“. Wie die Wirtschaftswoche am 16.05.2011 mitteilte, betragen einige jährliche Preissteigerungen bereits fast 50%:

Inflation bei Aldi und Lidl: Nahrungsmittel sind dort bis zu 43 Prozent teurer als im Vorjahr.

[…]

Wo 250 Gramm Butter vorher 85 Cent gekostet haben, kostet das halbe Pfund jetzt 1,15 Euro. Auch Kartoffeln und Weißkohl sind fast ein drittel teurer als im Vorjahreszeitraum. […] Außerhalb von Aldi und Lidl sind die Lebensmittelpreise in Deutschland im letzten Jahr um durchschnittlich sieben Prozent gestiegen.

Es ist kaum mehr zu übersehen, wie die Preise steigen, und die rund um die Uhr laufenden Geldpumpen verdünnen den Wert des vorhandenen Geldes immer weiter. Die Preissteigerungen beschränken sich auch längst nicht mehr allein auf Lebensmittel, sondern sind neben allgemein ansteigenden Rohstoffpreisen auch im Dienstleistungsbereich zu erkennen.

Beispielsweise hat das Online-Auktionshaus ebay angekündigt, seine Verkaufsprovisionen zum 13.06.2011 zu „vereinheitlichen“, was im Bereich bis 500 € Verkaufspreis zu fast 70% höheren Gebühren führt. Nun könnten wir zwar diesen Flohmärktler des Wuchers bezichtigen, aber in Wirklichkeit haben auch solche Unternehmen an vielen Stellen mit steigenden Preisen zu kämpfen. Die Spirale beginnt jetzt wohl, sich schneller zu drehen.

Gleichzeitig lügen uns die Medien von vorne bis hinten voll mit Unglaublichkeiten. Einerseits sollen wir glauben, die Inflationsrate läge nur zwischen zwei und drei Prozent und andererseits müsse sich niemand um den Euro sorgen, der sei nämlich gar nicht in einer Krise, wie EZB-Chefvolkswirt Jürgen Stark am 16.05.2011 im Interview mit der Zeit meinte:

Der Euro hat Stabilität gebracht, in Deutschland liegt die jährliche Inflationsrate seit Einführung des Euro 1999 bei im Schnitt 1,5 Prozent, in der Euro-Zone bei knapp unter zwei Prozent. Die EZB hat ihre Aufgabe voll erfüllt. Wir haben alle Skeptiker Lügen gestraft. Niemand muss sich um den Wert der Währung sorgen.

Richtig, niemand muss sich um den Euro sorgen und niemand hatte die Absicht, eine Mauer zu bauen. Wenn derartig offensichtlich dreiste Aussagen aus den Reihen der Europäischen Inflationsbank kommen, dann steht der Euro mit Sicherheit ganz knapp vor seinem Ende.

Solche unverschämten Lügen gehören heute leider zur Normalität der Politik, ganz besonders dann, wenn sich die Herrschaften in wilder Panik befinden. Aber nicht nur gelogen wird, sondern auch höchst seltsame Verzweiflungstaten finden vermehrt Anwendung. Dazu gehört beispielsweise der jüngste dubiose Angriff auf den geschäftsführenden Direktor des Internationalen Währungsfonds Dominique Strauss-Kahn.

Wer über Jahre und Jahrzehnte in diesen hohen politischen Sphären unterwegs ist, der hat mitunter einiges an Dreck am Stecken angesammelt und sicherlich auch ein gewisses Maß an Weltfremdheit erlangt. Dennoch, einer zur Zeit sowieso ständig im Rampenlicht stehenden Person muss doch klar sein, dass jegliches öffentliche Fehlverhalten sofort in die Presse kommt. Allerdings passt die ganze Geschichte seiner angeblichen Sex-Affaire hinten und vorne nicht zusammen. Was soll das?

Es ist eine Beleidigung unseres Verstandes, ständig solche völlig absurden Märchen, wie kürzlich bereits mit Obamas Geburtsurkunde und Osama bin Ladens angeblicher Hinrichtung, aufgetischt zu bekommen. Entweder, die Drahtzieher sind tatsächlich selbst solche Primitivdenker oder aber sie demonstrieren damit, was sie vom durchschnittlichen Bürger halten. Andererseits genügt eine Presseinszenierung auf dem Niveau von „Schlechte Zeiten – ganz schlechte Zeiten“ mit einem „Aktenzeichen XY… ungelöst“-Regisseur für gut 95% der Bevölkerung leider durchaus.

Eines wird inzwischen deutlich: Den Machthabenden geht allmählich ihr Allerwertester auf Grundeis. Sie wissen insgeheim genau, was ihnen blüht, wenn ihr System zusammenbricht. Daher sind sie auch zu immer größeren Schandtaten bereit. Es geht quasi um ihre eigene Rettung, um den Erhalt ihrer Bequemlichkeiten und Machtpositionen. Daher versuchen sie mit Gewalt, alles zu retten, was damit irgendwie zusammenhängt.

Wenn Dominique Strauss-Kahn tatsächlich ein Opfer dieser Panik war, dann können wir davon ausgehen, dass mit ansteigender Dramatik der Lage auch die Maßnahmen immer außergewöhnlicher werden. Solange sie nicht mit Schwierigkeiten zu kämpfen haben, sind sich die Oberheinis auch durchaus gegenseitig Freund – es sei denn, es geht einem von ihnen an den Kragen. Plötzlich wird aus dem Freund ein erbitterter Gegner und am Ende versucht jeder nur noch, sich selbst zu retten.

Die Konsequenzen dieser Entwicklung dürften für all diejenigen klar sein, welche bereits den Ernst der Lage erkannt haben. Ohne Rücksicht auf Verluste wird hier hinter den Kulissen – mehr oder weniger immer offensichtlicher – gekämpft. Bald gilt lediglich noch das Motto „jeder gegen jeden“.

Das dumme Volk ist sowieso nur im Weg und damit es nicht etwa aufbegehrt, werden hier die Zügel ständig straffer gezogen. Aber wehe, diese Einführung der Diktatur durch die Hintertür geht schief, denn dann brauchen die Verbrecher ein wirklich schnelles Pferd für ihre Flucht. Und es wird einmal schief gehen.

13 Replies to “Krise und Crash: Panische Ablenkungsmanöver”

  1. Jetzt kostet es uns in Deutschland richtig Geld. In weniger als zwei Monaten geht den Griechen das Geld aus. Sollten die EZB und der IWF bis dahin nicht genügend Hilfsgelder bereitstellen, wird das Land am 18. Juli zahlungsunfähig sein. Sehr schön, wir arbeiten, dass es den Griechen gutgeht. Warum auch nicht. Die einen müssen arbeiten, die anderen feiern. Nur was passiert, wenn die die arbeiten, nicht mehr arbeiten wollen.

  2. Beitritt zu Europa war fur seine Burger der erste Schritt zum neuen Weltordnung. Auch die Einführung des Euros war ein wichtiger Schritt für unsere wirklichen Herrscher. Vor Jahren schrieb ich schon vor dem Gefahr dass alle Schulden auf einen Haufen geworfen werden. Jetzt wird es die Holländer, Deutschen, usw. klar das Portugal, Irland, Griechenland und Spanien niemals im stände sein werden ihre Schulden zurück zu bezahlen. Deshalb werden – wieder wie geplant – die Schulden in die Zukunft gestrichen. Das heißt das Ende des Euro und dem Ende von den Vereinigten Staaten von Europa. Der Weg zum Neuen Weltordnung, eine Währung, eine Regierung, ein Weltleiter und Jerusalem als Hauptstad ist damit geöffnet.

    Es wird nicht lange dauern und die Vereinigten Staaten werden nicht langer im stände sein ihre Zinsenverpflichtungen nach zu kommen. Das heißt, wie Griechenland und zusammen mit den Rest von Europa sind sie bald Bankrott. Die Auswirkung wird Destruktiv sein für die ganze Welt. Nach dem Crash wird es großes Chaos geben.

    In Deutschland, die Niederlande … heisst dass das wir am Ende zu einer stark reduzierten Gesellschaft werden. Pensionen, Versicherungen, Spargeld der Burger, usw. alles wird in Luft aufgehen. Dann werden wir, die Burger begreifen wie die Politiker uns betrogen haben. Leider zu spat…..

    Siehe ebenfalls mein Buch DIE KOMMENDE TRANSITION und Interview auf diese webseite

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