NAK – Lebende Apostel oder falsche Prophetie?
Zur Entstehungsgeschichte der NAK heißt es auf nak-info.de:
„Die Neuapostolische Kirche ist eine Abspaltung der Katholisch-Apostolischen Kirche, die in den dreißiger Jahren des 19. Jahrhunderts in England entstanden war. In verschiedenen Orten in Schottland und England fanden sich damals Männer und Frauen zusammen, die von lebhafter Endzeiterwartung und Sehnsucht nach einem zweiten Pfingsten erfüllt waren.
Diese Bewegung breitete sich schnell aus und nahm immer mehr schwärmerischen Charakter an. Es wurden zunächst in England, später auch in Deutschland und anderen Ländern Gemeinden gegründet. Bis zum Jahre 1835 wurden in England 12 Männer zu Aposteln ausgerufen und damit die biblische Zwölfzahl erreicht. Fortan nannte sich diese Bewegung Katholisch-Apostolische Gemeinde.
Nachdem einige Apostel gestorben waren und die übrigen nicht bereit waren, die Zwölfzahl wieder aufzufüllen, fürchtete man in Deutschland und Holland um den Fortbestand der neugegründeten Katholisch-Apostolischen Gemeinden. Darum setzte man auf dem Kontinent Apostel ein, die aber von den damals noch lebenden englischen Aposteln nicht anerkannt wurden. Aus den gegensätzlichen Auffassungen über die Weiterführung der Gemeinden entstand eine Krise, aus der als Abspaltung die Neuapostolische Kirche hervorgegangen ist.“
Diese Apostel wurden nach offiziellen Angaben durch eine göttliche Weisung berufen. Doch allein mit dieser vagen „Theorie“ (?) steht das Apostelamt auf wackeligen Beinen, da göttliche Erlebnisse für Außenstehende unüberprüfbar sind.
Zu Lebzeiten des Apostels Paulus gab es mindestens vier (auch heute noch gültige) Voraussetzungen, die zu untersuchen waren, um einen wahren Apostel Jesu Christi von einem falschen zu unterscheiden:
- musste ein Apostel Jesu Christi (von griech. Apóstolos = Gesandter) ein Augenzeuge der Auferstehung Jesu Christi gewesen sein. Das Damaskus-Erlebnis des Apostels Paulus erfüllte diese Bedingung ebenfalls.
- musste ein Apostel Jesu Christi durch Jesus selbst berufen worden sein.
- war ein Apostel durch göttliche Zeichen, mächtige Taten und Wunder als ein solcher erkennbar.
- mussten das Gesagte und die Prophezeiungen eines Apostels im Einklang mit den Schriften des Alten Bundes stehen.
Wie ist es also zu rechtfertigen, heute noch Apostel Jesu Christi berufen zu können? Wer kann sich denn als lebender Augenzeuge der Auferstehung Jesu Christi bezeichnen? Mit Sicherheit kein einziger Apostel der NAK. Auch die anderen drei Voraussetzungen für ein Apostelamt kann niemand mehr erfüllen, wodurch das Apostelamt der NAK als ungerechtfertigt und unbiblisch anzusehen ist.
Auch die Bibel warnt vor falschen Propheten und Aposteln:
„Und es werden sich viele falsche Propheten erheben und viele verführen“ (Mt 24,11).
„Was ich aber tue, das will ich auch weiterhin tun und denen den Anlass nehmen, die einen Anlass suchen, sich zu rühmen, sie seien wie wir. Denn solche sind falsche Apostel, betrügerische Arbeiter und verstellen sich als Apostel Christi. Und das ist auch kein Wunder; denn er selbst, der Satan, verstellt sich als Engel des Lichts. Darum ist es nichts Großes, wenn sich auch seine Diener verstellen als Diener der Gerechtigkeit; deren Ende wird sein nach ihren Werken.“ (2. Kor 11,12-15)
Den Stammapostel der NAK (= höchste Amtsstufe der NAK) als unfehlbar zu bezeichnen, wie es früher tatsächlich der Fall war, wurde der NAK zudem zum Verhängnis. Wikipedia beschreibt dies folgendermaßen:
Zu Weihnachten 1951 verkündete Stammapostel Johann Gottfried Bischoff, dass Jesus Christus zu seinen Lebzeiten wiederkommen werde. Diese Verkündigung ist innerkirchlich unter dem Begriff „Botschaft“ bekannt geworden. Der Stammapostel führte sie auf eine unmittelbare, persönliche Offenbarung zurück. Die Neuapostolische Kirche erlebte dadurch eine tiefe Krise, aus der mehrere neue Gruppierungen hervorgingen. Bischoffs Aussage wurde zum neuapostolischen status confessionis [= Glaubensbekenntnis].
Als Bischoff 1960 starb und die Wiederkunft Jesu nicht eingetreten war, wurde seitens des Apostelkollegiums geäußert, Gott habe „seinen (durch Stammapostel Bischoff geäußerten) Willen geändert“. Bis heute hat sich die Kirche nicht von dieser Auffassung distanziert, stellt es aber ihren Mitgliedern frei, sich ein eigenes Urteil zu bilden, laut Aussage von Stammapostel Leber ist dies „kein Dogma mehr“. […]
Eines von vielen Anzeichen dafür, dass das Stammapostelamt einem starken Personenkult gleichkommt ist, dass ein Foto der Füße des derzeitigen Stammapostels Wilhelm Leber mit Autogramm bei ebay für über 3.340 € versteigert wurde.
Eine weitere Kuriosität findet sich im offiziellen Buch „Fragen und Antworten über den neuapostolischen Glauben“ (eine Art Katechismus der NAK):
„Frage 239: Welche Folgen sind mit dem mutwilligen Versäumen der Gottesdienste verbunden?
Wer dem Gottesdienst ohne zwingenden Grund fernbleibt, missachtet die Arbeit des Heiligen Geistes. Er begeht somit nicht nur eine Sünde, sondern entzieht sich des Segens, den Gott seinen Kindern zugedacht hat. Im Laufe der Zeit verliert ein solcher Mensch die Verbindung zur Segensstätte und die Gemeinschaft mit Gott dem Vater und seinem Sohn Jesus Christus. Wer durch unabänderliche Verhältnisse vom Besuch der Gottesdienste abgehalten wird, jedoch im herzlichen Verlangen danach steht, bleibt unter der Gnade des Herrn.“
Sobald man also einen von zwei Gottesdiensten in der Woche versäumt, begeht man laut der NAK eine Sünde. Die NAK maßt sich dabei an, den Begriff „Sünde“ neu definieren zu können. Laut der Bibel ist die Sünde eine Übertretung der Gesetze Gottes bzw. die Rebellion gegen Gott. Welches der Zehn Gebote wurde bei einem versäumten Gottesdienst übertreten?
Zum Thema Zehn Gebote kommt ein nächster gewichtiger Grund hinzu, der bezeugt, dass die Lehre der NAK nicht bibelgetreu ist. Die Rede ist von der Veränderung der Zehn Gebote, wie es auch die Katholische Kirche und andere Kirchen betreiben. In einem früheren Artikel wird dies unter anderem am Beispiel der Katholischen Kirche beschrieben, ist jedoch ebenso auf die NAK übertragbar.
Zur Verdeutlichung zuerst die originalen Zehn Gebote der Bibel aus 2. Mose 20,2-17:
- Du sollst neben mir keine anderen Götter haben.
- Du sollst dir kein Bildnis machen.
- Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht missbrauchen.
- Gedenke des Sabbats: Halte ihn heilig.
- Ehre deinen Vater und deine Mutter.
- Du sollst nicht töten.
- Du sollst nicht die Ehe brechen.
- Du sollst nicht stehlen.
- Du sollst kein falsches Zeugnis reden gegen deinen Nächsten.
- Du sollst nicht nach dem Haus deines Nächsten verlangen. Du sollst nicht nach der Frau deines Nächsten verlangen, nach seinem Sklaven oder seiner Sklavin, seinem Rind oder seinem Esel oder nach irgendetwas, das deinem Nächsten gehört.
Und die Zehn Gebote der NAK:
- Ich bin der Herr, dein Gott. Du sollst keine anderen Götter neben mir haben.
- Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht missbrauchen, denn der Herr wird den nicht ungestraft lassen, der seinen Namen missbraucht.
- Du sollst den Feiertag heiligen.
- Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren, auf dass dir’s wohl gehe und du lange lebest auf Erden.
- Du sollst nicht töten.
- Du sollst nicht ehebrechen.
- Du sollst nicht stehlen.
- Du sollst kein falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten.
- Du sollst nicht begehren deines Nächsten Haus.
- Du sollst nicht begehren deines Nächsten Weib, Knecht, Magd, Vieh oder alles, was sein ist.
Wie man deutlich erkennen kann, wurden aus dem originalen zehnten Gebot einfach zwei gemacht und stattdessen das zweite Gebot („Du sollst dir kein Bildnis machen“) gestrichen. Folglich sieht es die NAK offiziell nicht als Sünde an, sich ein Bildnis zu machen und es zu verehren. Gibt es hier eine Parallele zum versteigerten Foto des Stammapostels?
Kann man angesichts dieses einzelnen Punktes wirklich noch von „Bibeltreue“ sprechen? Die mutwillige Zensur göttlicher Gebote in der Heiligen Schrift und die anschließende Selbstdarstellung als „bibeltreu“ kann durchaus als Blasphemie betrachtet werden.
In anderer Hinsicht zeigt sich außerdem, dass die NAK auf der Linie der Neuen Weltordnung ist. Sie unterstützt beispielsweise die Klimalüge, wie eindeutig zu erkennen ist:
So veröffentlicht die neuapostolische Kirchenzeitschrift spirit in ihrer aktuellen Ausgabe 03/08 (S. 35) ein Statement des Stammapostels Wilhelm Leber, das er gegenüber 800 neuapostolischen Studierenden im Februar dieses Jahres in Kapstadt/Südafrika gemacht hat:
»Selbstverständlich haben wir eine Meinung dazu. Sie beruht auf unserem Glauben, dass die Schöpfung von Gott gemacht ist und wir die Aufgabe haben, sie zu bewahren. Das ist eine Aufgabe der Menschheit. Daher unterstützen wir als Kirche alle Bemühungen, die in diese Richtung gehen, die zu verantwortlichem Handeln führen, um die Lebensgrundlage der Menschen zu bewahren.«
Würden die NAK und die Predigten ihrer Priester wirklich vom Heiligen Geist gelenkt werden, wäre eine Verbreitung der Lügen dieser Welt durch die Kirche ausgeschlossen, denn der Heilige Geist wird in der Bibel nicht umsonst auch Geist der Wahrheit genannt.
Im Übrigen ist es äußerst erstaunlich, dass Stammapostel in den Ruhestand treten können. Dies ist von den ursprünglichen Aposteln Jesu Christi nicht überliefert:
Somit erlebten in über 8000 Gemeinden mehr als 2,2 Millionen Gläubige, wie Stammapostel Richard Fehr die Leitung der Neuapostolischen Kirche an seinen Nachfolger, Stammapostel Wilhelm Leber, übergab und nach 17 Amtsjahren in den Ruhestand trat. Dieses bedeutsame Ereignis in der Geschichte der Neuapostolischen Kirche rückten die Mitarbeiter der Abteilung „Neue Medien“ im Verlag Friedrich Bischoff ins ‚rechte Bild‘.
Falls nun die Frage der Alternative zur NAK (und anderen Kirchen) aufkommt, so gibt die Antwort die Bibel selbst:
„Jesus Christus spricht: Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Keiner kommt zum Vater als durch mich.“ Johannes 14,6
Es sollte jeder seinen eigenen Glauben hinterfragen – auch wenn es anfangs schwer fällt, sich von seiner eventuell vorhandenen Indoktrination zu lösen – und anhand der Bibel prüfen, ob es wirklich der Heilige Geist ist, von dem man sich leiten lässt oder womöglich ein falscher Geist, bei dem Jesus nicht im Mittelpunkt steht. Denn wer sich wirklich an die Heilige Schrift hält, kann nichts falsch machen!
Sekten , der scheibare Weg zu Gott.
http://www.youtube.com/watch?v=K2MvWPFGU4Q&feature=relmfu