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Schule oder Bildung? Gefängnis oder Freiheit?

Ein US-Gericht gewährte Ende Januar 2010 der deutschen Familie Romeike politisches Asyl, weil die Eltern ihre fünf Kinder nicht auf eine Schule in der BRD schicken wollten.

Damit gerieten sie in Kollision mit BRD-Recht und verließen nach jahrelangem Streit mit den BRD-Behörden Ende 2008 das Land in Richtung USA.

Ein Einzelfall? Warum dürfen wir in der BRD nicht selbst darüber entscheiden, wie unsere eigenen Kinder aufgezogen und ausgebildet werden sollen?

Der ZDF-Beitrag „37 Grad – Homeschooling – Unterricht am Küchentisch“ vom 24.11.2009 berichtet über einen ähnlichen Fall. Es geht in dem Film um die Familie Dudek aus dem hessischen Archfeld-Herleshausen und um die Familie Neubronner aus Bremen. Beide Elternpaare „weigern“ sich, ihre Kinder in öffentliche Schulen zu schicken.

Regisseur Gregor Bialas hat für das ZDF diesen 30 minütigen, ausgesprochen fairen und beeindruckenden Bericht zusammengestellt, er ist wirklich sehenswert. Der Beitrag zeigt, mit welchem Engagement und Zuneigung diese Eltern sich um ihre Kinder und deren schulischen Bildung kümmern. Dieses weit überdurchschnittliche Bemühen wird von den sogenannten „Gerichten“ der BRD jedoch nicht annähernd anerkannt, sondern schlicht pauschal verurteilt, im wahrsten Sinne des Wortes. Dumme Eliten herrschen über uns und wollen das auch nicht ändern.

In Deutschland begeht eine Straftat, wer seine Kinder nicht zur Schule schickt, sondern sie selbst unterrichten möchte. Doch bereits in unserem Nachbarland Österreich sieht es anders aus. Dort besteht nur eine Unterrichtspflicht. Zwar müssen Kinder an einer Schule angemeldet sein, eine sofortige Entlassung in den häuslichen Unterricht wird jedoch so gut wie immer genehmigt. Durch regelmäßige, z.B. jährliche Prüfungen, wird dann der Heimunterricht indirekt kontrolliert.

Am 05.01.2009 titelte der Spiegel passend:

Schule oder Knast

Kaum ein Land verteidigt die Schulpflicht so verbissen wie Deutschland. In den USA wird der Hausunterricht gefördert, in Kanada vom Staat belohnt. In Hessen soll ein Ehepaar ins Gefängnis, weil es seine Kinder zu Hause unterrichtet.

Die allgemeine Schulpflicht in Frage zu stellen, ist insbesondere in der BRD verpöhnt. Zwar gibt es in Deutschland schon seit mehreren Jahrhunderten – damals war das hier noch ein echter Staat – eine Schulpflicht, welche aber bis Anfang des 20. Jahrhunderts mangels staatlicher Voraussetzungen weder umgesetzt noch überprüft werden konnte. Es war lediglich „gut gemeint“.

Auch in der Weimarer Verfassung von 1919 wurde die Schulpflicht verankert:

Artikel 145

(1) Es besteht allgemeine Schulpflicht. Ihrer Erfüllung dient grundsätzlich die Volksschule mit mindestens acht Schuljahren und die anschließende Fortbildungsschule bis zum vollendeten achtzehnten Lebensjahre. Der Unterricht und die Lernmittel in den Volksschulen und Fortbildungsschulen sind unentgeltlich.

Dieser Artikel im „Versailler Diktat“ – was die Weimarer Verfassung in Wirklichkeit war – sollte wahrscheinlich die Grundlage dafür legen, damit die Bevölkerung langfristig durch gezielt selektive Wissensvermittlung – oder eben auch Wissensverweigerung bestimmter Inhalte – gesteuert werden konnte. In der Nazizeit wurde diese Absicht im Reichsschulpflichtgesetz vom 6. Juli 1938 dann ganz offen beim Namen genannt:

Abschnitt I.
Grundsätzliches

§ 1. Allgemeine Schulpflicht

(1) Im Deutschen Reich besteht allgemeine Schulpflicht. Sie sichert die Erziehung und Unterweisung der deutschen Jugend im Geiste des Nationalsozialismus. Ihr sind alle Kinder und Jugendlichen deutscher Staatsangehörigkeit unterworfen, die im Inlande ihren Wohnsitz oder gewöhnlichen Aufenthalt haben.

(2) Die Schulpflicht ist durch Besuch einer reichsdeutschen Schule zu erfüllen. Über Ausnahmen entscheidet die Schulaufsichtsbehörde.

„Im Geiste des Nationalsozialismus“ spricht für sich. Heute wird eine derartige Indoktrinierungs-Absicht in den Schulpflichtgesetzen nicht mehr so konkret beim Namen genannt, sondern wie alles andere bei uns auch, völlig subtil betrieben und im Hintergrund gehalten und auf diese Weise für die gewünschten Zwecke missbraucht. Wer den Lehrplan erstellt, steuert ganze Generationen in der Zukunft, das müssen wir uns bewusst machen.

Auch die Art und Weise, wie gelehrt wird, hat maßgeblichen Einfluss auf das Verhalten der Kinder und späteren Erwachsenen. Sollen diese passiv sein und nichts hinterfragen, bringt man es ihnen einfach so bei.

In FR-Online.de vom 24.11.2009 beschrieb der 17-jährige Jonathan, der älteste Sohn der oben genannten Familie Dudek, das Verhalten seiner Mitschüler folgendermaßen:

Die Dudeks sind stolz auf das Abschneiden des Sohnes. Mit Notendurchschnitt 1,1 gehörte er zu den Besten des Jahrgangs. „Jonathan hat im Elternhaus das Lernen gelernt“, wurde die Schuldirektorin in der Lokalzeitung zitiert. Der Junge selbst fand die anderen Schüler passiv: „Meine Eltern haben immer sehr genau darauf geachtet, dass ich viel selbst untersuche und herausfinde“, erklärte er.

Was macht die Mitschüler denn passiv? Exzessiver TV-Konsum, was heute für Jugendliche der Normalfall ist und eine entsprechende Erziehung schon in der Schule. Die heutigen Lehrer sind inzwischen großteils selbst schon soweit „befangen“, dass sie ihre Schüler unmöglich zu Selbstdenkern machen können.

Jonathans Vater, Jürgen Dudek, sieht es wohl ähnlich, weiter in FR-Online:

Vater Jürgen argumentiert vor Gericht auch pädagogisch, beklagt Druck im staatlichen Schulsystem, mangelnde individuelle Förderung. „Wir sehen das ganze Kind – nicht das fächerbezogene Kind“, beteuert er und rührt so an Sorgen vieler Eltern. […] „Diese Kinder sind nicht diejenigen, die später wegen Problemen aller Art das Gemeinwesen belasten.“ Es wirkt, als sähen die Dudeks Schulen als Quell von Übel – nicht als Ort, an dem gesellschaftliches Miteinander geübt werden könnte.

Wie ist die Sichtweise der sogenannten „Richter“ und „Staatsanwälte“? inFranken.de zitierte am 25.11.2009 den Mann in schwarzer Robe, welcher den Eltern der Familie Dudek eine Vorstrafe auferlegte:

„Sie leben in einer Gesellschaft und müssen sich nach deren Normen richten“, hielt der Richter dem Paar dennoch vor. „Sie können auch nicht das Rechtsfahrgebot auf der Straße missachten, nur weil Sie alle umkurven können. Dann wollen das andere auch und das Chaos wäre da.“ Außerdem würde den Kindern vorgelebt, dass Gesetze, die nicht passen, einfach ignoriert werden könnten. Die Strafe klingt dennoch mild: 60 Tagessätze zu gerade einem Euro muss jeder zahlen. „Aber mit 60 Tagessätzen sind Sie vorbestraft. Und wenn es eine neue Verurteilung gibt, heißt das Haft.“

Wo kämen wir denn da hin, wenn man Gesetze einfach ignorieren würde? Richtig, in die Justiz der BRD, dort wird nämlich auch alles an vorhandenen Gesetzen ignoriert und gebeugt, wovon viele gequälte Mitbürger ein Lied singen können. Und noch mehr von diesem Kasperleverein brauchen wir nun wirklich nicht.

Jürgen Dudek, der Familienvater von sieben Kindern, trug am 16.11.2009 vor dem „Landgericht Kassel“ unter dem Titel „Warum unterrichten wir eigentlich unsere Kinder zuhause“ vor, auf was es ihm und seiner Familie ankommt:

Kinder auf eine öffentliche Schule zu geben ist grundlegend ein Akt des Vertrauens: gegenüber Lehrern, der Schulleitung, aber auch den Schulbehörden, unbedingtes Vertrauen letztlich gegenüber Ministerialbürokratie und Schulpolitik. An einer Schule geht es ja nicht bloß um praktische Abläufe wie lesen, rechnen und schreiben lernen. Es geht um das Umfeld, in dem Lehren und Lernen stattfindet; es geht um Wertvorstellungen, Inhalte und Ansichten, die dort vermittelt und ausgetauscht, bevorzugt oder verworfen werden.

[…]

Schule ist so etwas wie eine „Black Box“, ein Apparat, dessen innerer Aufbau, dessen innere Funktionsweise verborgen ist. In dieser „Black Box“ geschieht alles mögliche. Die inhaltlichen Vorgaben und Zufälligkeiten von Schule entziehen sich uns Eltern völlig. Auch wird keiner der Verantwortlichen jemals die Verantwortung übernehmen für das, was durch den Aufenthalt in jener „Black Box“ aus unseren Kindern geworden ist – und wie sich das auf unsere Familie letztlich ausgewirkt hat.

Der gesamte Aufsatz von Herrn Dudek ist ein Beispiel für Geradlinigkeit, Verantwortungsbewusstsein und gesunden Menschenverstand. Hätten wir von dieser Art Mensch nur 600 Personen in der BRD und diese in Berlin sitzen, unsere Welt wäre eine völlig andere.

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-63344771.html

18 Replies to “Schule oder Bildung? Gefängnis oder Freiheit?”

  1. zu 8., 9. und 10.
    Von allein wird es mit Sicherheit nicht gehen, aber wer möchte, findet gerade im Internet vielerlei Möglichkeiten, Gemeinsamkeiten, Solidarität
    und Partner. Ich verweise in diesem Zusammenhang auf die „Nachdenkseiten“ auf Möglichkeiten der Mitarbeit bei „Nuovesio“
    und noch einiges mehr. Man muss sich also nicht dem Zwang einer Partei unterwerfen, muss allerdings die Freiheiten, die man selbst nicht missen möchte, auch anderen bedingungslos zugestehen. Und das Wichtigste, lernen lernen und nochmals lernen, denn nur dann kommt
    wahre Erkenntnis. Autark werden – was in D allerdings nicht gern gesehen wird. Weg von der Jagd nach Mammon, raus aus dem Hamsterrad. Das Land braucht nicht nur „neue Männer“ es braucht vor
    allem kluge Ideen und eine „Entschafung“ des dt. Michels.

  2. Mir wurde seitens der Arge folgendes gesagt :im seitengespräch nicht Fallbezogen teilten wir ihr mit das wir nicht wollen das unser kind früh eingeschult wird sondern so spät wie möglich!
    Zitt:wann ist ihr kind denn geboren?
    antwort dann und dann !
    Ach dann musss sie aber schon mit 5Jahren in die Schule wenn sie das nicht wollen müssen sie nachweisenn das ihr kind Medizinisch und psychisch nicht in der lage ist in die schule eingeschult zu werden !
    Hoppla da fängt es doch schon an oder wie sehe ich das meine Tochter soll mit 5 schon zwangseingeknastet werden obwohl ich ihr die letzten tage in freiheit also Kindergartenzeit so lange wie möglich ermöglichen möchte!
    Riesensauerrei ist dieses zwangssystem oder Vorsorge untersuchungen sogenannte U sind durchnummerriert in NRW gibt es jetzt eine erfasssungsdatenbank wo Eltern wenn sie ihre Kinder nicht zwangsuntersuchen lassen denn nicht anderes ist das meiner Meinung nach blaue Briefe und mahnungen erhalten,3tes reich lässt grüßen
    Gruß Marc

  3. „Neues aus der Taufe heben“

    bin auch dafür. Die BRD ist ein von den Siegermächten installiertes provisorisches Besatzungssystem was bis heute keine Legitimation durch das Volk hat.
    So, es ist also eine gute Situation etwas neues aufzubauen.
    Bildung ist ein Grundrecht, dem auch Ausdruck verschafft werden muss.
    Wir hier alle haben es satt bevormundet und belogen zu werden.

    Es liegt an uns, zeigte schon Gandhi auf ob wir uns weiter Gängeln lassen wollen oder Eigeninitiative praktizieren. Er startete eine innere Revolution.

    Der Schulzwang ist ein Relikt der NSDAP und wir wissen was es bewirken sollte und bewirkt hat.

    Das BRD System versteht es besser seine Absichten zu tarnen. Wenn es aber um ihrer Gesetze handelt, dann zeigen sie ihr wahres Gesicht.

    Menschlichkeit, Achtung, Nächstenliebe, Freiheit usw. kennen sie dann nicht mehr und es ist ihnen gleich welche Auswirkungen ihre Urteile bei den betreffenden hat.

    Also Leute wacht auf!

  4. Grundsätzlich bin ich schon für eine Schulpflicht, schön wäre es aber wen man in der Schule tatsächlich sinnvolles fürs Leben lernen würde. Ohne Schulpflicht gäbe es noch mehr Analphabeten und das ist sicher nicht wünschenswert, denn nicht alle Eltern kämen Ihrem Bildungsauftrag nach.

    lg

  5. Nachvollziehbare Einwände.

    Aber bedenkt, dass auf der anderen Seite der Skala zB die islamischen
    Eltern, die die Mädchen ihre eigene Gehirnwäsche verpassen wollen und nicht dem ungläubigen Dreck aussetzen wollen, stehen.

    Nicht , dass es nicht genug Dreck gibt, womit alle Eltern dann umgehen müssen.

    ich versteht , was ich meine?

    Vernunft + die Freiheit des anders denkenden – wenn er sich denn an die Grundrechte + menschenrechte hält- müssen herrschen.

    Das auch nochmal der Kinder-Küche-Kirche-Fraktion hier, ans Herz gelegt.

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