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Kongress der unabhängigen Medien – Rückblick

Am Wochenende des 14. und 15.11.2009 fand in Berlin der erste Kongress der unabhängigen Medien statt. Eine große Anzahl engagierter Redakteure, Blogger und Meinungsschreiber sorgten für einen vollen Zuhörersaal.

Die verschiedenen, teilweise hochkarätigen Referenten boten ein höchst interessantes Angebot an Informationen. In vielen Gesprächen wurden neue Kontakte geknüpft und vorhandene durch das persönliche Kennenlernen vervollständigt.

Nur wenige Tage vor dem Kongress sorgten zwar ein paar Unruhestifter dafür, dass einige Programmänderungen vorgenommen werden mussten, damit die Veranstaltung nicht in die typischen Schusslinien der medialen Verleumdung geriet. Doch die Organisatoren sorgten meisterhaft und trotz einiger Startproblemchen dafür, dass die Veranstaltung dennoch zu einem großen Erfolg für die Teilnehmer wurde.

Wilhelm Ruprecht Frieling eröffnete am Samstag die Vortragsrunde mit dem Thema „digitale Bucherstellung“ und gab zahlreiche Hinweise, wie man einfach und ohne großen Kapitalaufwand selbst zum Kleinverleger werden kann. Anschließend informierte uns Andy Müller-Maguhn vom Berliner Chaos Computer Club darüber, dass die freie Meinungsäußerung im Internet durch die Mainstreammedien in Frage gestellt und derartiges Treiben mit dem Begriff „Kommunisten“ betitelt wird. Wir sind also jetzt offiziell „rechts-esoterische Web-Kommunisten“, welche Ehre.

Rechtsanwalt Raphael Thomas informierte als Fachanwalt für Urheber- und Lizenzrecht über die Rechte und Pflichten, welche mit unserer Internetpublikation verbunden sind. Er nahm sich besonders viel Zeit für die Fragen aus dem Publikum und konnte sicher die eine oder andere Visitenkarte an den Mann bringen.

Eine ungewöhnliche und zeitweise schauspielerisch anmutende Ansprache hielt Daniel Neun von Radio Utopie. Sehr emotional drückte er seine Wut in Bezug auf die „katastrophale Lage der Nation“ aus, die sicherlich viele der Zuhörer nachempfinden können.

Den Abschluss der Vorträge am Samstag machte Frederick William Engdahl. Seinen geopolitischen Einschätzungen und Erfahrungen könnte man stundenlang zuhören. Wir hatten es hier mit einem der bestinformiertesten Menschen auf diesem Gebiet unter den Aufklärern zu tun. In einer Sushi-Bar ließen wir den Abend danach in kleinen Grüppchen und spannenden Gesprächsrunden ausklingen.

Der für Sonntag geplante Vortrag von Prof. Karl Albrecht Schachtschneider musste leider aus „politischen“ Gründen abgesagt werden, ein herber Verlust. Daher begann die Vortragsreihe mit Prof. Dr. Bernd Senf. Sein Thema: Ursachen der Weltfinanzkrise und die Krankheit unseres Geld- und Finanzsystems. Sehr anschaulich wurde uns erklärt, welchem organsierten Finanzbetrug auch die meisten von uns seit Jahrzehnten völlig unwissender Weise zum Opfer fielen.

Im nachfolgenden Vortrag referierte Michael Mross ebenfalls über die Finanzkrise. Seine Betrachungs-Perspektive ist sehr rational und er vertritt die Meinung, dass wir es ingesamt weniger mit einer Weltverschwörung zu tun haben, sondern eher mit verschieden motivierten Einzeltätern in unserem korrupten System.

Was man konkret gegen die Auswirkungen und Folgen der immer stärker werdenden Krise unternehmen kann, um die persönliche Position zu sichern und zu stärken, erklärte Gerhard Spannbauer in seinem Krisenvorsorge-Vortrag. Den Abschluss machte Nicolas Hofer, dessen Referat ich aus Zeitgründen leider nicht mehr mitverfolgen konnte.

Wir durften auch einen Mainstream-Journalisten von der „Welt“ unter uns begrüßen, der in der Pause neugierig nach den Hintergründen der Sponsoren für diese Veranstaltung fragte. Es schien ihm nicht ganz einzuleuchten, dass Menschen aus rein persönlichem Interesse und Engagement einen solchen Kongress finanzieren würden. Seine Frage ist zwar durchaus berechtigt, allerdings dürfte fraglich sein, ob er unser aller Motivation wirklich versteht.

Eine eigene Suchmaschine der investigativen Medien stellte zwischen den Vorträgen Martin Michel von news-grep.de vor. In Anlehnung an Google News, auf deren Nachrichtenquellliste nur die wenigsten der unabhängigen Medien stehen, hat er diese Suchmaschine entwickelt. Eine prima Sache, daher sollten sich alle Blogger und andere kritisch denkende Autoren dort unbedingt anmelden.

Mit Net News Express besitzten die unabhängigen Medien einen eigenen Nachrichtendienst, der innerhalb kürzester Zeit aus dem Boden gestampft wurde. Auch hier sollte jeder Schreiber aus unseren Reihen täglich vorbeischauen und seine Artikel im Postkasten veröffentlichen sowie den RSS-Feed bei sich im Blog einbinden. So entsteht eine umfangreiche Verknüpfung zwischen den verschiedenen Aufklärungs-Websites.

Besonders schön war es, einmal die ganzen Gesichter hinter all den Blog-Namen und Pseudonymen in der Realität zu sehen und sich mit ihnen persönlich auszutauschen. Solche persönlichen Kontakte verbinden mehr, als unzählige E-Mails oder Telefonate. Resultat: Wir sind alle viel „normaler“, als wohl mancher Leser unserer freidenkerischen Ergüsse manches Mal denken mag.

Nun sind wir gespannt, wann und wo die nächste Konferenz stattfinden wird, denn es gab offenbar bereits Angebote von verschiedenen Teilnehmern, bei der zukünftigen Organisation mithelfen zu wollen. Die Räumlichkeiten der c-base waren zwar etwas beengt, aber durchaus geeignet für die Veranstaltung und ich denke, die Betreiber des Hauses haben einen völlig anderen Eindruck von den Teilnehmern erhalten, als ihnen im Vorfeld von einigen Querulanten bewusst falsch vermittelt wurde.

Es bleibt noch, dem Organisator Jens Blecker von infokriegernews.de ein großes Dankeschön für die Zeit und Mühen auszusprechen, die er erfolgreich in dieses Projekt gesteckt hat – ebenfalls geht der Dank an seinen Mithelfer Daniel Neun und die Sponsoren der Veranstaltung.

Wir machen weiter, denn das war erst der Anfang. Es werden täglich mehr und mehr Leser und auch Autoren, die unabhängige Nachrichten und Informationen unterstützen und verbreiten.

Solange das Internet noch frei und weitgehend unzensiert ist, müssen sich die etablieren Lügenmedien warm anziehen für die Zukunft. Dabei könnten diese uns mit einem Schlag den Rang ablaufen: Sie müssten einfach nur die Wahrheiten schreiben – doch keine Panik, auf die Berufslügner ist sicherlich weiterhin Verlass.

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