© Multipla / PIXELIO

Halbzeit 2009 – und der alte Karren fährt immer noch

Ende 2008 haben wir noch spätestens zum Sommer 2009 den totalen System-Kollaps kommen sehen. Und nun? Mehr als die Hälfte des prophezeiten Katastrophenjahres ist vorbei und trotzdem läuft alles nach wie vor fast unverändert.

Ein bisschen schlechter sind diverse Prognosen zwar geworden, aber die wichtigen Statistiken wurden bislang so hervorragend zurechtgebogen, dass die Masse eigentlich nur noch auf den bevorstehenden großen Aufschwung wartet.

Morgen kommt der Untergang? Fehlanzeige.

Wir erinnern uns: 2008 war es noch im März kurz vor knapp mit Bear Stearns und es gab einen kurzen Ausbruch des Goldpreises. Im Herbst dann begann es auch in Europa, durch die von USA herübergeschwappte Bankenkrise ziemlich laut um dieses Thema zu werden – zunächst in den unabhängigen Medien und später immer mehr auch in der Massenverdummungspresse.

Ende 2008 war dann überall auf solchen Blogs wie hier zu lesen, dass es bis zum Sommer 2009 richtig knallen wird. Manch einer legte sich sogar mit einem bestimmten Datum fest. Doch was ist passiert? Nichts, alles läuft noch.

Im Detail betrachtet stimmt das natürlich nicht. Denn die Situation hat sich tatsächlich drastisch verschlechtert. Denken Sie nur an Namen wie Karstadt, Porsche oder Opel. Allerdings wird das nicht oder kaum wahrgenommen. Hätte jemand vor einem Jahr behauptet, in 12 Monaten ist Karstadt pleite und Porsche umgekehrt von VW übernommen worden, wäre er ausgelacht worden.

Die Ursachen dafür sind ganz einfach: Zum einen wird weiterhin und immer mehr gelogen und alles an Zahlen zurechtgebogen, was irgendwie auf Abschwung oder Krise hindeutet. Zum anderen ist die Wahrnehmung des Menschen so beschränkt, dass nur kurze Zeiträume visualisiert werden.

Damit ist gemeint, dass der Vergleich vorher-nachher von uns immer nur über einen recht kurzen Zeitraum gemacht wird. Wer von Ihnen weiß beispielsweise noch, was das Benzin im Frühjahr 2008 gekostet hat? Schon vergessen? Das Zeug war richtig teuer.

Ein Beispiel dazu: Sie sind Tankstellenbesitzer und können – im Gegensatz zu den heutigen Marken-Tankstellenbetreibern, die das nämlich kaum noch selbst beeinflussen können – den Preis für das Benzin frei bestimmen.

Am Anfang des Jahres kostet ein Liter bei Ihrer Tankstelle genau 1 €. Sie erhöhen nun jede Woche freitags den Preis um zwei Cent und senken ihn am darauffolgenden Montag wieder um einen Cent. Das machen Sie nun genau ein Jahr lang. Am Ende des Jahres kostet der Liter Benzin also rund 1,50 €.

Was glauben Sie, was Ihre Kunden dazu sagen werden? Meinen Sie, diese erinnern sich noch an den Preis vor genau einem Jahr? Nein, die meisten Kunden wissen es nicht mehr. Sie empfinden vielleicht noch, dass das Benzin immer teurer wurde, aber wie hoch der Preisanstieg tatsächlich war, realisieren die meisten Leute nicht.

Hätten Sie jedoch den Preis mitten im Jahr einfach von einem Tag auf den anderen von 1 € auf 1,50 € erhöht, dann hätten Ihnen garantiert dankbare Stammkunden über Nacht Ihre Hütte angezündet, weil man Sie als einen verbrecherischen Abzocker beschimpfen würde.

Es kommt schlicht darauf an, welchen Weg man wählt, um das gewünschte Ziel zu erreichen. Die unaufmerksame Masse der Menschen merkt nicht, was mit ihr geschieht. Das gilt natürlich für alles, nicht nur für den Preisanstieg. Sowohl persönliche finanzielle Verschlechterungen, branchenspezifische Umsatzeinbrüche als auch freiheitliche Einschränkungen werden bei schleichender Einführung gar nicht oder nur bedingt wahrgenommen.

Genau so hat man uns inzwischen daran gewöhnt, dass etablierte und namhafte Unternehmen plötzlich von der Bildfläche verschwinden, viele neue Arbeitslose auf der Straße gelandet sind und unendliche Massen an Kurzarbeitern wenige Monate vor ihrer endgültigen Entlassung stehen. Wäre all das schlagartig über Nacht geschehen, die Republik hätte sicherlich in Flammen gestanden – selbst im trägen BRD-Land.

Was bedeutet das für die weiteren Prognosen bezüglich des unweigerlich auf uns zurollenden Untergangs? An den Fakten ist nichts zu rütteln. Das System ist am Ende. Es funktioniert aber immer noch so gut, dass mit medialem Vollgas die große Masse an Schnarchzapfen sämtliche Durchhalteparolen glaubt.

Es ist zwar unglaublich, wie man so bescheuert sein kann und der Propagandapresse derartige Lügen abnehmen kann, aber scheinbar klappt das noch immer. So schrieb der Spiegel am 03.08.2009:

Stimmung in der Industrie hellt sich deutlich auf

Deutschlands Industrie schöpft Hoffnung. Der für die Branche wichtige BME-Einkaufsmanagerindex ist im Juli so stark wie noch nie gestiegen – und liegt nun knapp unter der 50-Punkte-Marke, ab der Wachstum signalisiert wird. Experten warnen dennoch vor verfrühtem Konjunkturjubel.

Also weiterhin alles bestens? Wir stehen unmittelbar vor dem herbstlichen Aufschwung? Nach der Wahl geht es wieder richtig los mit Konsum, Produktion, Export und wirtschaftlichem Wachstum? Na klar, wir glauben alles, was sie uns erzählen…

Eines ist sicher: Der Weg nach unten ist unübersehbar, jedoch nur, wenn man sich das Szenario über einen längeren Zeitraum betrachtet. Kurzfristig erkennt man zwar immer irgendwelche Steigungen, die wie bei der angeblichen Klimaerwärmung als Einzeldarstellung herausgegriffen werden. Jedoch wird es mit dem Abgesang insgesamt langsamer vorangehen, als wir – die Krisenpropheten – es bislang prognostizierten.

Für die einen ist es schmerzlich, dass dieses Lügensystem dadurch noch länger lebt und sich bestimmte Kreise weiterhin überdurchschnittlich bereichern können. Für die anderen ist dadurch jedoch ein Weg offen, mit bislang unkritischen Menschen ins Gespräch zu kommen und ihnen anhand von längerfristigen Darstellungen aufzuzeigen, was hier um uns herum seit Monaten passiert. Ein schneller und großer Knall würde dagegen diesen Menschen keine Chance mehr bieten, sich geeignet vorzubereiten.

Sehen wir es positiv, denn wenn es langsam immer schlechter wird, dann haben wir alle viel mehr Zeit, uns daran zu gewöhnen und uns darauf vorzubereiten, denn eigentlich ist keiner von uns wirklich gewillt, in einer am Boden liegenden Gesellschaft überleben zu müssen, in der über Nacht das blanke Chaos herrscht.

Nur eines ist besonders wichtig für uns Aufgeklärte: Die stetige Aushöhlung unserer Freiheit, unserer Rechte und Gestaltungsmöglichkeiten geschieht genauso schleichend. Wir laufen also Gefahr, es wie die breite Masse zu verpassen, wie man uns nach und nach in die totale Kontrolle überführen will. Hier gilt es, größte Aufmerksamkeit walten zu lassen, denn der Feind schläft nicht, auch Ursula nicht:

Von der Leyen hat in einem Interview angedeutet, dass sie das Gesetz für Internetsperren ausweiten will. Das Internet drohe sonst „ein rechtsfreier Chaosraum zu werden, in dem man hemmungslos mobben, beleidigen und betrügen kann.“

Was Golem hier am 02.08.2009 geschrieben hat, bestätigt sämtliche Zensurkritiker innerhalb nur weniger Monate. Es war klar, dass genau das der Weg ist. Zuerst die wirklich bösen Dinge im Internet verbieten, Lob und Zustimmung ernten und dann immer weiter ausweiten – jeden Tag ein bisschen mehr.

Halten Sie die Augen auf, das zweite Halbjahr von 2009 wird wohl ähnlich wie das erste keine System-Katastrophe über Nacht bringen, aber die schleichende Vergiftung wird fortschreiten – zumindest werden die da „oben“ es versuchen, solange sie noch können.

10 Replies to “Halbzeit 2009 – und der alte Karren fährt immer noch”

  1. Der alte Karren wird noch länger durch den Dreck gezogen! Meiner Ansicht nach bis 2012….. 2012 wird DAS Jahr! Dann bleibt der Karren stecken!

  2. Ich denke auch, daß es noch ein paar Jahre weiter bergab geht.
    Solange wie wir noch halbwegs unseren täglichen Bedarf bestreiten können, wie Miete oder Kredit fürs Haus, Strom,Gas und andere Nebenkosten….Lebensmittel etc.
    Erst wenn niemand mehr für solche Dinge aufkommen kann, ist der Karren festgefahren, denke ich.
    LG

  3. Woher soll Lyndon LaRouche wissen wann es passiert… er hat absolut keinen Einblick in die Pläner der Eliten, die Eliten sind trotz allem noch fähig den Crash auf Jahre hinauszuzögern.

  4. Ein Datum zu nennen ist sicherlich Spekulation.

    Da das alles keine „natürlichen“ Ereignisse sind werden DIE sicherlich einen Überraschungseffekt mit eingebaut haben, denn es soll Ordnung aus Chaos werden.
    Wenn sich zu viele Menschen vorbereiten können klappt das nicht.

  5. aus den Nachrichten:
    „China: Lungenpest offenbar von Hund auf Menschen übertragen
    Chinesische Behörden vermuten, dass die Lungenpest im Norden des Landes von einem Hund auf das erste Todesopfer übertragen wurde.“

    Aha, jetzt sind wir also schon bei der Lungenpest angelangt. Wenn das auch um die Welt geht, dann gute Nacht.

    Wer weiß was alles in diesen weißen Streifen am Himmel ist.

    Ich habe so das Gefühl, als wenn da noch mehr kommt demnächst.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert